Der US-amerikanische Architekt und Konzeptkünstler Gordon Matta-Clark (1943–1978) galt in der New Yorker Kunstszene Ende der 1960er und während der 1970er als eine der bedeutendsten Personen. Sein radikales, innovatives und gesellschaftskritisches Werk ist durchzogen von sozialen und ökologischen Überlegungen, die das Salzburger Museum der Moderne ab dem 13. November 2021 beleuchten und so neue Einblicke in Matta-Clarks künstlerisches Denken gewähren möchte. In Zusammenarbeit mit dem Canadian Centre for Architecture (CCA) in Montréal und der Generali Foundation in Wien präsentiert das Museum in Out of the Box: Gordon Matta-Clark erstmalig in Europa eine dreiteilige Forschungs- und Ausstellungsreihe zum Künstler. Darin wird sich u. a. mit Skizzenbüchern, bisher ungesehenem Filmmaterial, privaten Fotos, Projektskizzen und der Bibliothek von Matta-Clark auseinandergesetzt. Eine Auswahl dieser Dokumente wird der Öffentlichkeit gemeinsam mit zentralen Werken aus beiden Sammlungen der Kooperationspartner zugänglich gemacht. Die Ausstellung wird bis zum 06. März 2022 zu sehen sein.
Gordon Matta-Clark, der am 22. Juni 1943 in New York als Gordon Roberto Echaurren Matta geboren wurde, nahm seinen späteren Künstlernamen zur Unterscheidung von seinem Vater, dem surrealistischen Maler Roberto Matta, an. Er schloss 1968 sein Architekturstudium an der School of Architecture der Cornell University in Ithaca (NY) ab und machte sich danach als Architekt und Konzeptkünstler mit Fokus auf Intervention und Dekonstruktion einen Namen. Einem breiten Publikum wurde er durch seine sogenannten »Building Cuts« bekannt, bei denen er mit teils rigorosen Gesten leerstehende Gebäude durchschnitt und umgestaltete. Er gilt mit seiner Kunst zudem als ein Wegbereiter für die Architektur der Dekonstruktion.