Stiftung Schloss Neuhardenberg zeigt Fotografien von Valery Faminsky
»Zwischen Zerstörung und Hoffnung«
Ab dem 22. März zeigt die Stiftung Schloss Neuhardenberg in der Ausstellung Zwischen Zerstörung und Hoffnung Fotografien aus dem Zweiten Weltkrieg, die erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt wurden. Sie stammen vom sowjetischen Fotografen Valery Faminsky und geben einzigartige Einblicke in die letzten Wochen des Krieges in Deutschland.
Valery Faminsky, Panzerbrigaden während einer kurzen Pause. Seelower Höhen, April
Der sowjetische Fotograf Valery Faminsky (1914-1993) erhielt 1945 den Auftrag, den Vormarsch der Roten Armee auf Berlin zu begleiten. Er sollte für das Militärmedizinische Museum der Roten Armee Aufnahmen der Erstversorgung verwundeter Soldaten anfertigen. Von Ende April bis Ende Mai 1945 blieb Faminsky in Berlin und dokumentierte dabei mehr, als er sollte. Seine Aufnahmen unterscheiden sich von heroisierenden Fotografien seiner Kollegen, er fotografierte ungeschönt die Folgen des Krieges: Faminsky Fotos zeigen auch getötete sowjetische Soldaten, flüchtende Zivilisten und Ruinen, aber auch Soldaten beim Kartenspielen, neugierige Blicke von Zivilisten und Augenblicke menschlicher Fürsorge. Unerlaubterweise behielt Faminsky die Negative seiner rund 500 unparteiischen Fotografien. Nach dem Krieg gerieten sie in Vergessenheit, bis die Nachkommen Faminskys sie 2016 im Internet zum Verkauf anboten. Der ukrainische Fotograf Arthur Bondar (*1983), der künstlerisch mit Archivmaterial und Fundstücken zu kollektiver Erinnerung arbeitet, erwarb die Fotografien und sorge mithilfe von Ana Druga und Thomas Gust von der Galerie Buchkunst Berlin dafür, dass sie öffentlich präsentiert werden. 38 Fotografien Faminsky sind vom 22. März bis 13. April in der Ausstellung Zwischen Zerstörung und Hoffnung. Oderland und Berlin im Frühling 1945 – Fotografien von Valery Faminsky der Stiftung Schloss Neuhardenberg zu sehen.
Die Ausstellung findet anlässlich des 80. Jahrestages der Schlacht um die Seelower Höhen statt, die sich vom 16. bis 19. April 1945 ereignete, nur rund 15 Kilometer von Schloss Neuhardenberg entfernt. Die Schlacht war die größte des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden und entscheidend für die Kapitulation des NS-Regimes am 08. Mai 1945.
Am 05. April wird Arthur Bondar um 15 Uhr im Rahmen der Ausstellung über seinen Archivfund berichten und durch die Ausstellung führen. Anschließend wird die Schauspielerin Jutta Hoffmann ab 17 Uhr eine Lesung mit ausgewählten Erlebnisberichten von Soldaten und Zivilisten aus dem Frühjahr 1945 halten.
Juliette Mangenot formt Skulpturen als Spiegelbild menschlicher Beziehungen. Sie erscheinen wie ein Tanz zwischen Nähe und Distanz, Geborgenheit und Verlustangst. Formschöne memento mori menschlicher Beziehungen.
von Felix Brosius,
25. March 2025
Hamburg, Galerie Brücke: »Frühlingserwachen« mit Annette Selle
Pünktlich zur neuen Jahreszeit zeigt die junge Galerie Brücke ihre zweite Ausstellung Frühlingserwachen. Unter den ausstellenden Kunstschaffenden ist auch Annette Selle aus dem Künstlerprogramm des Art.Salon. Die Schau ist ab dem 28. März in Hamburg zu sehen.