Louise Bourgeois war eine Künstlerin, die mit ihrer unbeugsamen Art Geschichte geschrieben hat. Von riesigen Phalli und Spinnen über morbide Installationen bis hin zu skurrilen Performances rüttelte sie die Kunstwelt auf – und das nicht allzu kurz: Die 1911 geborene Französin tobte sich bis zu ihrem Tod 2010 in ihrem New Yorker Atelier aus. Ihre surrealistischen Wurzeln paarte sie mit ihrem persönlichen psychologischen Aufarbeitungsprozess – und krönte diese Schöpfung mit uneindeutigen genitalen Skulpturen oder einem familiären Massaker. Heute zeugt vor allem die riesige Spinnenskulptur Maman vor dem Guggenheim Museum in Bilbao von ihrem spielerisch-rebellischen Esprit.
Louise Bourgeois: ihr langer Weg nach oben
1911 in Paris kommt ein Mädchen zur Welt, das fast 100 Jahre alt werden sollte. 2010, am Ende ihres Lebens, steht sie dort, wo viele hinwollen: an der Spitze der Kunstwelt. Louise Bourgeois setzte sich durch, mit Spinnen und Phalli, Performance und Installationen – und ihrer »unbeugsamen« Art.
Liebendes Raubtier Spinne: Bourgeois’ großer Triumph
1999 erhielt Louise Bourgeois auf der Biennale von Venedig den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk – dabei hatte sie ihr berühmtestes Werk noch gar nicht geschaffen. Ein ganzes Jahrzehnt widmete sie sich der Erforschung der Mutterfigur, die Arbeit gipfelte in der monumentalen Spinnenskulptur Maman. Diese und ihre sechs Abgüsse faszinieren Betrachtende weltweit.
»Zeichnungen sind Gedankenfedern«
Louise Bourgeois ist eine der berühmtesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Besonders ihre großformatigen Spinnen-Plastiken bringt man mit ihr in Verbindung. Die frühen Arbeiten der Künstlerin stellen aber vor allem Zeichnungen dar. Diese waren für Bourgeois psychologisch und künstlerisch essentiell, weshalb sie sie bis an ihr Lebensende täglich zeichnete.