Dem amerikanischen Bildhauer Charles Ray wird eine große Ehre zuteil: An gleich zwei Orten in Paris darf er eine Soloshow realisieren. Das Centre Pompidou und die Bourse de Commerce, Pinault Collection stellen dem zeitgenössischen Künstler ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Ray erhält die kuratorische Freiheit, die »Carte blanche«. Beide Werkschauen mit dem Titel Charles Ray ergänzen sich und präsentieren die Vielfalt seines Œuvres, das sich vor allem aus Skulpturen und Fotografien zusammensetzt. Am 16. Februar werden die Ausstellungen eröffnet, in der Bourse de Commerce ist sie bis zum 6. Juni und im Centre Pompidou bis zum 20. Juni zu sehen.
Rays Œuvre befasst sich mit der Skulptur. Seine Arbeiten reagieren auf den kunstgeschichtlichen Kanon und bringen neue skulpturale Ansätze hervor. Häufig fordert er die Betrachtenden heraus, indem er mit Maßstäben spielt und real Erscheinendes mit einem Twist versieht. Viele seiner Skulpturen werden nun zum ersten Mal in Frankreich zu sehen sein. Jeweils rund 20 Werke werden ausgestellt, sechs davon sind bislang noch unveröffentlicht. Ein Teil stammt aus der Sammlung François Pinaults, andere wurden geliehen. Zwischen der Pinault Collection und Ray besteht seit vielen Jahren eine Zusammenarbeit. So entstand etwa im Auftrag von Pinault die Skulptur Boy with a frog für die Eröffnung der Punta della Dogana in Venedig.