Nicht die Studie des nackten weiblichen Körpers interessierte Johann Heinrich Füssli in seinen Zeichnungen, sondern die Rolle und die Mode gebildeter Frauen. Sie sind keineswegs unterwürfig, sondern wirken selbstsicher, aktiv, sind gebildet und frech. Sie trotzen den bizarren Frisuren und einengenden Schuhen und Taillenbändern, in die man sie gekleidet hat: Füsslis gezeichnete Frauen sind keineswegs nur die hübschen Begleiterinnen ihrer Männer. Das Kunsthaus Zürich stellt in Füssli. Mode – Fetisch – Fantasie etwa 60 Arbeiten Füsslis aus, die einen neuen Blick auf das Schaffen des berühmten Malers werfen. Die Schau läuft vom 24. Februar bis zum 21. Mai 2023.
Der Schweizer Maler Johann Heinrich Füssli (1741-1825) verbrachte den Großteil seines Lebens in England. Seine malerische Auseinandersetzung mit Träumen und Visionen des Grauens spaltete Kritiker wie Zuschauer. Er hinterließ eines der eigenwilligsten Œuvres seiner Zeit. Sein wohl berühmtestes Bild Nachtmahr (1781) schockierte und faszinierte die Rezipienten bei seiner ersten Ausstellung in der Royal Academy of London.