London: Lygia Clark in der Whitechapel Gallery

Die »Biester« erwachen zum Leben

Eine Pionierin der Kunst erhält eine ihrer größten Ausstellungen in Großbritannien: Die Whitechapel Gallery in London zeigt innovative Kunstwerke von Lygia Clark. Die Schau Lygia Clark: The I and the You eröffnet am 02. Oktober.

02. October 2024
Lygia Clark, Bicho, 1960-84
Courtesy: AlisonJacques, London © O Mundo deLygia Clark-Associação Cultural, Rio de Janeiro;photo: Michael Brzezinski
Lygia Clark, Bicho, 1960-84, Steel, Installation dimensions variable

Die brasilianische Künstlerin Lygia Clark (1920-1988) lotete stets die Möglichkeiten der Kunst aus: Zunächst widmete sie sich der Malerei und Bildhauerei, wobei sie monochrome Bilder fertigte und ihre aus beweglichen Aluminiumscheiben bestehenden Bichos (Biester) kreierte, von denen etwa 70 existieren. Die Bichos sollten vom Publikum, die Clark als Teilnehmer bezeichnete, umgestaltet werden. Durch Replicas wird dies in der Ausstellung Lygia Clark: The I and the You in der Londoner Whitechapel Gallery ermöglicht. Des Weiteren werden weitere Kunstwerke Clarks aus den späten 1960ern, die von Gruppen gemeinsam bedient werden sollen, durch Performer zum Leben erweckt. Diese Vorführungen sind am 08. Oktober, am 20. und 23. November und am 07. Dezember zu erleben. Die Ausstellung läuft vom 02. Oktober 2024 bis zum 12. Januar 2025.

Clark spielte eine zentrale Rolle in der neokonkreten Avantgarde der späten 1950er. Von 1968 bis 1977 lebte sie in Paris, um der Militärdiktatur in Brasilien zu entgehen. Zeitweise lehrte sie als Professorin an der Sorbonne. Im Jahr 1968 vertrat sie Brasilien auf der Biennale von Venedig. Trotz ihres Wirkens in Europa wird ihr experimentelles Werk, das sie unter anderem auch mit therapeutischen Effekten von Kunst befasste, außerhalb Brasiliens erst seit den späten 1990ern weitreichender rezipiert. Eine ihrer größten Ausstellungen war 2014 im Museum of Modern Art in New York zu sehen: Lygia Clark: The Abandonment of Art, 1948-1988.Art.Salon

Jüngste Auktionsergebnisse von Lygia Clark

Lygia Clark - Bicho
Auction
Latin American Art
March 2023
Christies, New York
Est.: 400.000 - 600.000 USD
Realised: 529.200 USD
Details
Lygia Clark - Bicho-Monumento a todas as situações-Md (Version III)
Auction
Contemporary Day Auction
November 2021
Sothebys, New York
Est.: 400.000 - 600.000 USD
Realised: 685.500 USD
Details
Lygia Clark - Estrutura De Caixas De Fósforos Vermelho (7 Caixas)
Auction
Contemporary Art Day Auction
May 2021
Sothebys, New York
Est.: 150.000 - 200.000 USD
Realised: 176.400 USD
Details
Lygia Clark - Espaço Modulado No. 6
Auction
Contemporary Art Day Auction
May 2021
Sothebys, New York
Est.: 700.000 - 900.000 USD
Realised: 746.000 USD
Details
Lygia Clark - Bicho-Parafuso Sem Fim
Auction
Contemporary Art Day Auction
May 2021
Sothebys, New York
Est.: 400.000 - 600.000 USD
Realised: 818.600 USD
Details
Lygia Clark - Bicho - O antes é o depois
Auction
20th C. & Contemporary Art Evening Sale
November 2019
Phillips, New York Auction
Est.: 800.000 - 1.200.000 USD
Realised: not sold
Details
Lygia Clark - Animal LC3
Auction
Post-War and Contemporary Art Day Auction
October 2019
Christies, London
Est.: 25.000 - 35.000 GBP
Realised: 31.250 GBP
Details
Lygia Clark - Animal
Auction
Contemporary Art Day Auction
May 2019
Sothebys, New York
Est.: 30.000 - 40.000 USD
Realised: 90.000 USD
Details
Lygia Clark - Untitled
Auction
20th Century & Contemporary Art Day Sale, Morning Session
May 2018
Phillips, New York Auction
Est.: 60.000 - 80.000 USD
Realised: not sold
Details
Lygia Clark - Caranguejo
Auction
Latin America
May 2014
Phillips, New York Auction
Est.: 15.000 - 20.000 USD
Realised: 23.750 USD
Details

Dive deeper into the art world

London, Tate Britain

Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.

21. November 2024
Guido Klumpe

Im Umfeld der funktionalen Architektur urbaner Räume findet Guido Klumpe die Motive, die er mit seiner Kamera als Poesie des Profanen inszeniert. Seine malerischen Bilder entfalten mit einer reduzierten Formsprache eine opulente Wirkung und zeigen uns die Schönheit des Moments im Fluss des Alltags.

von Felix Brosius, 19. November 2024