Die Pallant House Gallery im britischen Chichester zeigt mit Glyn Philpot: Flesh and Spirit nach fast 40 Jahren die erste umfassende Ausstellung von Werken des gleichnamigen britischen Malers. In mehr als 80 Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen zeichnet die Schau ab dem 14. Mai die Entwicklung Philpots (1884-1937) von seinen Gesellschaftsporträts der Edwardianer bis zu seiner Hinwendung zu einem radikal modernistischen Stil in den 1930er Jahren nach. Ausgestellt werden dafür seine Porträts von Schauspielern, Tänzern, Dichtern, Society-Hostessen, männlichen Liebhabern und Freunden. Zu Philpots Porträtierten gehörte das damalige »Who is Who« der britischen Gesellschaft: von glamourösen Herzoginnen wie Loelia, Herzogin von Westminster, bis hin zu Schriftstellern wie Siegfried Sassoon.
Neben diesen Porträts ist Philpot zudem für seine Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen unbekannter schwarzer Personen anerkannt. Die Ausstellung beleuchtet daher seinen wichtigen Beitrag zur feinsinnigen Darstellung schwarzer Porträtierter zwischen den 1910er und 1930er Jahren ebenso wie seine Auseinandersetzung mit queeren und religiösen Themen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwieweit sich diese Porträts auf einen breiteren Dialog über Identität und Repräsentation in der modernen Kunst beziehen. Glyn Philpot: Flesh and Spirit ist bis zum 23. Oktober 2022 in der Pallant House Gallery zu sehen.