Mit dem Namen Mark Rothko verbinden viele großformatige Farbfeldmalereien, meist mit weichkantigen Rechtecken. Rothko suchte nach Wegen, menschliche Emotionen bildlich darzustellen – was ihm gelang: Es gibt zahlreiche Berichte über Museums- und Galeriebesucher, die von Rothkos Gemälden zutiefst bewegt waren. Doch die National Gallery of Art in Washington, D. C., hat mit ihrer neuesten Ausstellung anderes im Sinn: Mark Rothko: Paintings on Paper rückt eine Auswahl von insgesamt fast 1000 kleinformatigen Malereien auf Papier des Künstlers in den Vordergrund. Viele der etwas mehr als 100 Exponate sind zum ersten Mal überhaupt öffentlich ausgestellt. Besuchenden bietet sich diese Gelegenheit vom 19. November 2023 bis zum 31. März 2024.
Bevor Mark Rothko (1903-1970) als Maler berühmt wurde, arbeitete er in mehreren Teilzeitberufen. Einer davon war als Lehrer von Kunstkursen für Kinder, die er von 1929 bis 1946 zweimal wöchentlich am Brooklyn Jewish Center gab. Er verwendete dieselben Materialien wie seine Schüler, bemalte etwa Papierkonstruktionen, die eigentlich für Kinder zum Anmalen gedacht waren. Mehrere dieser Werke sind gleich zu Beginn der Ausstellung präsentiert. Damit geben die Kuratierenden vor, dass diese Rothko-Ausstellung anders sein wird, als das Publikum es gewohnt ist.