Anfang der 1980er Jahre begann Nan Goldin (*1953), ihre Fotografien als Diashows in Clubs, Underground-Kinos und öffentlichen Orten zu zeigen. Jahr für Jahr aktualisierte sie ihre Shows, entdeckte neue Themen, die sie mit einer manchmal unangenehmen Distanzlosigkeit abbildete. Freunde, Angehörige von Subkulturen und Goldin selbst lassen intime Einblicke in ihre Leben zu, die unter anderem etwa von Partys, Drogenentzug und traumatischen Erfahrungen geprägt sind. In den letzten Jahren machte Goldin vor allem durch ihre Aktionsgruppe P.A.I.N. (Prescription Addiction Intervention Now), mit der sie sich gegen die Milliardärsfamilie Sackler und die Opioid-Krise in den USA stellt, von sich Reden. Die Neue Nationalgalerie in Berlin präsentiert mit der Ausstellung Nan Goldin: This Will Not End Well eine große Retrospektive ihres Œuvres. Die Schau läuft vom 23. November 2024 bis zum 06. April 2025.
In der Ausstellung sind verschiedene Werkreihen Goldins als Diashows versammelt. Jede Diashow wird in einem eigenen Pavillon präsentiert, deren Gestaltung sich auf die Show bezieht. Besuchende erwartet unter anderem Goldins bekannteste Serie The Ballad of Sexual Dependency (1981-2022) mit privaten Schnappschüssen, die großen Einfluss auf den Stil Heroin Chic der 1990er ausübten, The Other Side (1992-2021), eine Hommage an Goldins Trans-Freund*innen, Sisters, Saints and Sibyls (2004-2022) über Familientraumata und Suizid, sowie Memory Lost (2019-2021) über Drogenentzugserfahrungen. Im Jahr 2007 gewann Goldin den mit 2 Millionen Schwedischen Kronen (rund 200.000 Euro) dotierten Hasselblad Foundation International Award in Photography, der als weltweit bedeutendste Auszeichnung für Fotografen gilt.
This Will Not End Well war erstmals 2022 im Moderna Museet in Stockholm und anschließend 2023 im Stedelijk Museum in Amsterdam zu sehen. Nach Berlin eröffnet die Schau am 09. Oktober 2025 im Pirelli Hangar Bicocca in Mailand und im März 2026 im Réunion des musées nationaux – Grand Palais in Paris.