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- Vrouwehoofd (Frauenkopf)
Oscar Marie Frans Jespers
Vrouwehoofd (Frauenkopf)
Estimate: 25.000 - 30.000 EUR
Price realised: 24.800 EUR
Price realised: 24.800 EUR
Description
1929
Kunststein, getönt (nach der Marmorfassung) Höhe 33 cm. - Auf gestuftem gegossenen grauen Steinsockel montiert (16,5 x 13,8 x 11,8 cm) Am Hals seitlich links signiert 'O. Jespers'. Das Werkverzeichnis nennt im vorliegenden Material ein Exemplar in belgischem Privatbesitz, Sammlung D. und E. Mommaers-Mees, Edegem sowie ein 1975 versteigertes Exemplar in Antwerpen. - Die etwas größere Marmorfassung im Nachlass des Künstlers, P. Jespers, Tervuren wie auch ein weiß glasiertes keramisches Exemplar; ein getöntes Gips-Exemplar in Privatbesitz. - Die Oberfläche altersbedingt nachgedunkelt. - Stellenweise mit minimalen Bestoßungen an der unteren Halskante. - Der Sockel an Ecken und Kanten mit kleineren Bestoßungen, teils ausgebessert.
Das Besondere an dieser für Oscar Jespers typischen Skulptur ist ihre Materialität. Der Bildhauer denkt den Kopf in verschiedenen Materialen: in Gips, in weißem Marmor, in Keramik und wie hier in Kunststein. Diese breite Material-Palette für ein und dieselbe Skulptur berücksichtigen seine Zeitgenossen selten. Eine Ausnahme ist der schon 1919 verstorbene Wilhelm Lehmbruck, der mit unterschiedlichen Materialen experimentierte, um nicht nur die Ästhetik der unterschiedlichen Oberflächen herauszuarbeiten, sondern auch der Frage nach der inhaltlichen Verbindung von Material und Form nachzugehen.
Auch mit diesem porträtartigen Kopf begeistert sich der Bildhauer, den dekorativen Jugendstil seiner Epoche mit seinen anthropologischen Kenntnissen in unterschiedlicher Materialität zu verbinden. Masken sind seit der Entdeckung für die bildende Kunst durch Picasso und dem erstmaligem Einsatz in dem Gemälde „Demoiselles d'Avignon“ im Jahr 1907 zu ikonographischen Topoi geworden, mit dem sich die nachfolgende Avantgarde ständig auseinandersetzt. Vergleichbar mit Picasso orientiert sich Jespers ebenfalls an exotischen Maskenstrukturen, die er dem fein gezeichneten Gesicht unterlegt und mit einem üppig aufgeladenen, abstrahierten Haargebilde rahmt. Auf schlankem Hals exponiert, verleiht der Bildhauer dem Frauenkopf eine aristokratische Anmut. Der „Stein“ mit einer leicht rauhen Oberfläche und gelblichen Färbung unterstreicht den vom Künstler beabsichtigten archaischen Bezug.
Galerie Maurice Keitelmann, Brüssel; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Kunststein, getönt (nach der Marmorfassung) Höhe 33 cm. - Auf gestuftem gegossenen grauen Steinsockel montiert (16,5 x 13,8 x 11,8 cm) Am Hals seitlich links signiert 'O. Jespers'. Das Werkverzeichnis nennt im vorliegenden Material ein Exemplar in belgischem Privatbesitz, Sammlung D. und E. Mommaers-Mees, Edegem sowie ein 1975 versteigertes Exemplar in Antwerpen. - Die etwas größere Marmorfassung im Nachlass des Künstlers, P. Jespers, Tervuren wie auch ein weiß glasiertes keramisches Exemplar; ein getöntes Gips-Exemplar in Privatbesitz. - Die Oberfläche altersbedingt nachgedunkelt. - Stellenweise mit minimalen Bestoßungen an der unteren Halskante. - Der Sockel an Ecken und Kanten mit kleineren Bestoßungen, teils ausgebessert.
Das Besondere an dieser für Oscar Jespers typischen Skulptur ist ihre Materialität. Der Bildhauer denkt den Kopf in verschiedenen Materialen: in Gips, in weißem Marmor, in Keramik und wie hier in Kunststein. Diese breite Material-Palette für ein und dieselbe Skulptur berücksichtigen seine Zeitgenossen selten. Eine Ausnahme ist der schon 1919 verstorbene Wilhelm Lehmbruck, der mit unterschiedlichen Materialen experimentierte, um nicht nur die Ästhetik der unterschiedlichen Oberflächen herauszuarbeiten, sondern auch der Frage nach der inhaltlichen Verbindung von Material und Form nachzugehen.
Auch mit diesem porträtartigen Kopf begeistert sich der Bildhauer, den dekorativen Jugendstil seiner Epoche mit seinen anthropologischen Kenntnissen in unterschiedlicher Materialität zu verbinden. Masken sind seit der Entdeckung für die bildende Kunst durch Picasso und dem erstmaligem Einsatz in dem Gemälde „Demoiselles d'Avignon“ im Jahr 1907 zu ikonographischen Topoi geworden, mit dem sich die nachfolgende Avantgarde ständig auseinandersetzt. Vergleichbar mit Picasso orientiert sich Jespers ebenfalls an exotischen Maskenstrukturen, die er dem fein gezeichneten Gesicht unterlegt und mit einem üppig aufgeladenen, abstrahierten Haargebilde rahmt. Auf schlankem Hals exponiert, verleiht der Bildhauer dem Frauenkopf eine aristokratische Anmut. Der „Stein“ mit einer leicht rauhen Oberfläche und gelblichen Färbung unterstreicht den vom Künstler beabsichtigten archaischen Bezug.
Galerie Maurice Keitelmann, Brüssel; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Auction result misses estimated price range
When the work Vrouwehoofd (Frauenkopf) by Oscar Jespers was auctioned at Lempertz in Cologne in June 2018, the result was somewhat disappointing. The auction house had previously given the estimated price as a range of EUR 25,000.00 – 30,000.00, of which not even the lower limit was reached - in fact, the artwork changed hands for EUR 24,800.00. Admittedly, works by Oscar Jespers have also been auctioned for a multiple of this price - according to our records, the highest result so far was achieved by the work Vrouwehoofd (Frauenkopf) in June 2018 with an auction result of EUR 136,400.00.
Auktionsergebnis verfehlt die Schätzpreisspanne
Als die Arbeit Vrouwehoofd (Frauenkopf) von Oscar Jespers im Juni 2018 bei Lempertz in Köln versteigert wurde, fiel das Ergebnis ein wenig enttäuschend aus. Das Auktionshaus hatte den Schätzpreis zuvor mit einer Spanne von EUR 25.000,00 – 30.000,00 angegeben, von der nicht einmal die Untergrenze erreicht wurde - tatsächlich wechselte das Kunstwerk für EUR 24.800,00 den Besitzer. Freilich wurden Arbeiten von Oscar Jespers auch schon für ein Vielfaches dieses Preises versteigert – das bisher höchste Ergebnis erzielte nach unseren Aufzeichnungen die Arbeit Vrouwehoofd (Frauenkopf) im Juni 2018 mit einem Auktionsergebnis von EUR 136.400,00.