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- Vrouwehoofd (Frauenkopf)
Oscar Marie Frans Jespers
Vrouwehoofd (Frauenkopf)
Estimate: 60.000 - 80.000 EUR
Price realised: 136.400 EUR
Price realised: 136.400 EUR
Description
1930
Weißer Marmor Höhe 51,5 cm An der Büste seitlich rechts signiert 'O. Jespers'. - Auf der Standfläche mit alten Ausstellungsaufklebern. Unikat. - Die Oberfläche mit altersbedingter natürlicher Patina.
Oskar Jespers wird in eine Bildhauerfamilie geboren; der Vater Emile Jespers ist ebenfalls Bildhauer. Constantine Meunier und George Minne vertreten damals die moderne Bildhauerei in Belgien um die Jahrhundertwende. Und während seiner Studienzeit rückt Auguste Rodin in sein Blickfeld, teilt er den bildhauerischen Ansatz seiner Zeitgenossen mit Constantin Brancusi, Amadeo Modigliani, Alexander Archipenko, Jacques Lipchitz, Ossip Zadkine und Pablo Picasso. Auch wenn die Auseinandersetzung mit dem französischen Kubismus erst während des I. Weltkrieges beginnt und Jespers erst in den 1920er Jahren sich ernsthaft mit dem expressiven Gehalt der französischen Bildhauerei beschäftigt, so vertieft er nach Jahren der Reife seinen eigenen Stil in einer Form kubistischen Ausdrucks, der die figürlichen Körper gegenüber seinen Zeitgenossen nur gering abstrahiert oder bisweilen fragmentiert wie es in Paris nach Rodin üblich war. Jespers belässt seinen Figuren ihren Kopf und eine stabile Ve
1927 wird Jespers an die Hochschule für bildende Künste Ter Kameren unter Leitung von Henry van de Velde nach Brüssel berufen und unterrichtet dort im Bereich dekorativer Monumentalbildhauerei. Er weiß diese Herausforderung mit seiner Bewunderung für die statische ägyptische Bildhauerkunst zu verbinden und lässt sich für seine eigene Arbeit unter anderem von Masken und Frauenköpfe der Luba (Kongo) inspirieren. Die Köpfe bildet der Künstler zumeist frontal ab, oder dreht sie wie hier ins Profil wie in ägyptischen Hieroglyphen üblich. Zudem erinnern die Frisuren der Köpfe an die Perücke eines ägyptischen Höflings. Die dekorative Bearbeitung der Oberfläche und das verhaltene Stilisieren etwa der Haartracht ist ebenfalls charakteristisch für Oskar Jespers.
Dieser auffällige Frauenkopf aus weißem Marmor aus dem Jahr 1930 gehört zu den zentralen Werken des Bildhauers. Überraschend sind seine unterschiedlichen Zustände der Bearbeitung, etwa das Non-finito in Bereichen der Rückseite oder der Haartracht. Jespers benutzt ein klassisches, bildhauerisches Stilmittel, um die feine, exotisch anmutende Physiognomie des Gesichts herauszuarbeiten. 1934 wird dieser Marmor mit neueren expressionistischen Werken in Stein bei "Kunst van Heden" in Antwerpen mit großem Erfolg ausgestellt. Und nicht zuletzt schmückt dieser Frauenkopf das Werkverzeichnis über den Bildhauer Oskar Jespers, was die Bedeutung dieses Werkes auch in der posthumen Literatur exponiert. Eine zeitgenössische Würdigung erfährt Oscar Jespers durch Alfred H. Barr, dem Gründungsdirektor des Museum of Modern Art und Picasso-Kenner. Er erwirbt 1938 die Arbeit „De bekoring van Sint Antonius“ (Die Versuchung des heiligen Antonius) des Künstlers aus dem Jahr 1934 und würdigt
Aus dem Nachlass des Künstlers, Sammlung P. Jespers, Tervuren; Galerie Patrick Derom, Brüssel; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Weißer Marmor Höhe 51,5 cm An der Büste seitlich rechts signiert 'O. Jespers'. - Auf der Standfläche mit alten Ausstellungsaufklebern. Unikat. - Die Oberfläche mit altersbedingter natürlicher Patina.
Oskar Jespers wird in eine Bildhauerfamilie geboren; der Vater Emile Jespers ist ebenfalls Bildhauer. Constantine Meunier und George Minne vertreten damals die moderne Bildhauerei in Belgien um die Jahrhundertwende. Und während seiner Studienzeit rückt Auguste Rodin in sein Blickfeld, teilt er den bildhauerischen Ansatz seiner Zeitgenossen mit Constantin Brancusi, Amadeo Modigliani, Alexander Archipenko, Jacques Lipchitz, Ossip Zadkine und Pablo Picasso. Auch wenn die Auseinandersetzung mit dem französischen Kubismus erst während des I. Weltkrieges beginnt und Jespers erst in den 1920er Jahren sich ernsthaft mit dem expressiven Gehalt der französischen Bildhauerei beschäftigt, so vertieft er nach Jahren der Reife seinen eigenen Stil in einer Form kubistischen Ausdrucks, der die figürlichen Körper gegenüber seinen Zeitgenossen nur gering abstrahiert oder bisweilen fragmentiert wie es in Paris nach Rodin üblich war. Jespers belässt seinen Figuren ihren Kopf und eine stabile Ve
1927 wird Jespers an die Hochschule für bildende Künste Ter Kameren unter Leitung von Henry van de Velde nach Brüssel berufen und unterrichtet dort im Bereich dekorativer Monumentalbildhauerei. Er weiß diese Herausforderung mit seiner Bewunderung für die statische ägyptische Bildhauerkunst zu verbinden und lässt sich für seine eigene Arbeit unter anderem von Masken und Frauenköpfe der Luba (Kongo) inspirieren. Die Köpfe bildet der Künstler zumeist frontal ab, oder dreht sie wie hier ins Profil wie in ägyptischen Hieroglyphen üblich. Zudem erinnern die Frisuren der Köpfe an die Perücke eines ägyptischen Höflings. Die dekorative Bearbeitung der Oberfläche und das verhaltene Stilisieren etwa der Haartracht ist ebenfalls charakteristisch für Oskar Jespers.
Dieser auffällige Frauenkopf aus weißem Marmor aus dem Jahr 1930 gehört zu den zentralen Werken des Bildhauers. Überraschend sind seine unterschiedlichen Zustände der Bearbeitung, etwa das Non-finito in Bereichen der Rückseite oder der Haartracht. Jespers benutzt ein klassisches, bildhauerisches Stilmittel, um die feine, exotisch anmutende Physiognomie des Gesichts herauszuarbeiten. 1934 wird dieser Marmor mit neueren expressionistischen Werken in Stein bei "Kunst van Heden" in Antwerpen mit großem Erfolg ausgestellt. Und nicht zuletzt schmückt dieser Frauenkopf das Werkverzeichnis über den Bildhauer Oskar Jespers, was die Bedeutung dieses Werkes auch in der posthumen Literatur exponiert. Eine zeitgenössische Würdigung erfährt Oscar Jespers durch Alfred H. Barr, dem Gründungsdirektor des Museum of Modern Art und Picasso-Kenner. Er erwirbt 1938 die Arbeit „De bekoring van Sint Antonius“ (Die Versuchung des heiligen Antonius) des Künstlers aus dem Jahr 1934 und würdigt
Aus dem Nachlass des Künstlers, Sammlung P. Jespers, Tervuren; Galerie Patrick Derom, Brüssel; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
A top price for Oscar Jespers
In June 2018 Lempertz in Cologne held the auction Moderne Kunst, which included the work Vrouwehoofd (Frauenkopf) by Oscar Jespers. The »bidding war« ended at EUR 136,400.00 71% above the upper estimate. This high result makes Vrouwehoofd (Frauenkopf) the most expensive artwork by Oscar Jespers that we have observed at auctions so far.
Ein Spitzenpreis für Oscar Jespers
Im Juni 2018 führte Lempertz in Köln die Auktion Moderne Kunst durch, in der auch die Arbeit Vrouwehoofd (Frauenkopf) von Oscar Jespers zur Versteigerung kam. Das »Bietergefecht« endete beim Preis von EUR 136.400,00 und damit 71% über dem oberen Schätzpreis. Dieses hohe Ergebnis macht Vrouwehoofd (Frauenkopf) zu dem teuersten Kunstwerk von Oscar Jespers, das wir bisher bei Auktionen beobachtet haben.