Das Jahr 1923 gilt wirtschaftlich wie politisch als schweres Krisenjahr: Die Weimarer Republik sah sich mit Hyperinflation, diversen Putschversuchen und der Ruhrinvasion konfrontiert. Gleichzeitig stehen die frühen 20er für große Sportbegeisterung und das blühende kulturelle Leben, etwa in Kinos und Theatern. Parallel existierende Kunstrichtungen wie Impressionismus, Expressionismus, Neue Sachlichkeit, Surrealismus und das Bauhaus brachten der Republik eine nie zuvor dagewesene Vielfalt. Mitten in diesen ereignisreichen Zeiten gründete sich der Verein Freunde der Kunsthalle e.V., der heute der bedeutendste Förderverein der Hamburger Kunsthalle ist. Die Ausstellung 1923: Gesichter einer Zeit gibt vom 28. April bis zum 24. September einen Einblick ins Gründungsjahr des Vereins und lässt die Vergangenheit wieder aufleben.
Etwa 60 Exponate begleiten die Besuchenden auf ihrer Reise in die wilden 20er, in denen zahlreiche berühmte Künstlerinnen und Künstler wirkten. In der Schau zu sehen sind unter anderem Alma del Banco, Robert Delaunay, Otto Dix, George Grosz, Karl Hofer, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Käthe Kollwitz, László Moholy-Nagy und Anita Rée.