Joseph Beuys, Niki de Saint Phalle und Gerhard Richter sind nur einige der berühmten Persönlichkeiten, die Alice Springs (1923-2021) porträtierte. Ihre Bilder genossen den Ruf, die Persönlichkeit der Porträtierten wie in einem flüchtigen Augenblick lebensnah einzufangen. Alice Springs – das Pseudonym von June Newton – begann 1970 mit der Fotografie und avancierte innerhalb kürzester Zeit zu einer einflussreichen Mode- und Porträtfotografin. Das Museum Schloss Moyland bei Kleve zeigt circa 200 Fotografien in der Ausstellung Alice Springs. Retrospektive. Den Fokus legen die Kuratoren Matthias Harder und Antje-Britt Mählmann dabei auf Porträts von Kunstschaffenden. Weitere Highlights sind bisher kaum öffentlich gezeigte Werke, die 2023 in der ehemaligen Wohnung der Künstlerin in Monaco entdeckt wurden. Die Präsentation ist vom 15. September 2024 bis zum 02. Februar 2025 zu sehen, der Eintritt ist am Tag der Eröffnung frei.
June Newton, geborene Browne, arbeitete als Theaterschauspielerin in Melbourne. Im Jahr 1947 lernte sie Helmut Newton kennen, als sie in seinem Studio Modell stand. Ab 1960 wohnte das Ehepaar in Paris, wo Newton als Art Director für ihren Mann tätig war. Ihre Karriere als Fotografin begann wegen einer Grippeerkrankung: Helmut Newton konnte eine Fotosession für eine Werbung nicht wahrnehmen. June Newton ließ sich kurzerhand in das Handwerk der Fotografie einweisen und sprang für ihren Mann ein. Kurz darauf wählte sie ihren Künstlernamen Alice Springs und entwickelte sich zu einer gefragten Modefotografin.
Bereits im Juli eröffnete im Museum Schloss Moyland die Ausstellung Willy Maywald. Künstler daheim – Les artistes chez eux, die ebenfalls am 02. Februar 2025 endet. Maywald (1907-1985), der aus Kleve stammte, lebte in Paris und war einer der begehrtesten Modefotografen seiner Zeit. Die Ausstellung befasst sich mit seinen einzigartigen Porträts von Künstlerinnen und Künstlern, die sehr persönliche Einblicke gewähren.