Helmut Newton Berlin 1920 - 2004 Los Angeles

Helmut Newton, geb. 31.10.1920 als Helmut Neustädter in Berlin, gest. 23.01.2004 in Los Angeles,  war ein deutscher Mode-, Akt- und Porträtfotograf, der vor allem durch seine von subversiver Erotik geprägte Fotografie bekannt wurde. Seine Karriere begann 1936 mit einer Lehre bei der erfolgreichen Fotografin Yva. 1938 musste Newton aufgrund seiner jüdischen Abstammung vor den Nationalsozialisten fliehen und gelangte so nach Australien, wo er 1945 sein erstes Fotostudio mit einem Hauptaugenmerk auf Modefotografie eröffnete. Die australische Vogue war eine Zeit lang sein Hauptauftraggeber und bald weckte er auch das Interesse verschiedener europäischer Vogue-Ausgaben.

In den 1950er- und -60er-Jahren machte Newton dann durch Darstellungen von Fetischismus und Sadomasochismus, die er für renommierte Modezeitschriften wie die Vogue oder die Harper’s  Bazaar fertigte, von sich reden. Seine Bildsprache war für einen Modefotografen Mitte des 20. Jahrhunderts pikant, unkonventionell und vor allem polarisierend, wodurch er sich schnell einen Namen in der Branche machen konnte. Das Aufbrechen von Tabus und seinen Hang zur Aktfotografie setzte er fort, indem er auch Aufträge für den Playboy entgegennahm.

Ab dem Ende der 1970er-Jahre verlagerte sich sein Fokus schließlich sukzessive auf die Aktfotografie; 1982 veröffentlichte er seinen international bekannten Bildband Big Nudes, auf den noch weitere folgen sollten. In dieser Zeit nahm auch das Anfertigen von Porträts eine größere Rolle in seinem Schaffen ein – als einer der angesagtesten Fotografen seiner Zeit lichtete Newton Größen wie Liz Taylor, Margaret Thatcher und Romy Schneider ab. Noch kurz vor seinem Tod gründete er Ende 2003 die Helmut Newton Stiftung.

Prominent ist diese vor allem angesichts ihrer Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, die es der Helmut Newton Stiftung erlaubt, in Teilen der ehemaligen Landwehrkasinos in Berlin-Charlottenburg – und somit im selben Gebäude wie das Museum für Fotografie – auszustellen. Seit 2004 sind seine Werke, die seiner Frau Alice Springs (bürgerlich: June Newton) sowie die anderer Fotografen dort in wechselnden Ausstellungen zu sehen. Zeit seines Lebens wurde er immer wieder mit verschiedenen Auszeichnungen geehrt – so erhielt er unter anderem 1992 das Große Bundesverdienstkreuz und 1994 den Berliner Bären der B.Z. Newton starb im Januar 2004 im Alter von 83 Jahren.