Der berühmte Maler William Turner (1775-1851) bevorzugte Landschaften und Seestücke, wobei er sein Hauptaugenmerk auf die Wirkung des Lichts und die Atmosphäre legte. In einigen Werken löste er sich komplett vom Gegenständlichen, ließ Licht und Farbe die Leinwand bestimmen – abstrakte Kunst, auch wenn dieser Begriff zu Turners Zeit noch gar nicht existierte. Zwei seiner Gemälde sind ab dem 3. November in der Sonderausstellung Turner on Tour der National Gallery in London zu sehen. Sie gehörten dem Haus bis 1914, als ein US-amerikanischer Unternehmer sie aufkaufte. Bis zum 19. Februar haben Besuchende Zeit, die Gemälde in London zu bestaunen.
Die Bilder Harbour of Dieppe: Changement de Domicile und Cologne, the Arrival of a Packet-Boat: Evening − 1825 und 1826 erstmals ausgestellt – bestechen durch die Darstellung des gleißenden Sonnenlichts, das die Szenen in goldene Farbe taucht und die Betrachtenden nahezu blendet. Kunstkritiker und das damalige Publikum waren von Turners neuartiger Darstellung des Sonnenlichts zugleich geschockt und gefesselt.