Eine zentrale Anlaufstelle für einen besseren Umgang mit Raub- und Beutekunst?

Anhaltende Diskussionen um die Restitution von Kulturgütern in Deutschland

Mit der Restitution von Kulturgütern beschäftigen sich ehemalige Kolonialmächte wie Deutschland, Frankreich oder Großbritannien zwar schon etwas länger, doch abgeschlossen ist dieser Prozess bei weitem nicht. Der ungleiche Aufarbeitungsanspruch allein verschiedener Einrichtungen innerhalb Deutschlands zeigt, wie ambivalent mit der Angelegenheit umgegangen wird: Während eine zentrale Kontaktstelle für Sammlungsgut ihre Arbeit aufnimmt, werden im neu eröffneten Humboldt-Forum noch im selben Jahr ausgerechnet die viel umstrittenen Benin-Bronzen ausgestellt. Die gesamte Debatte scheint dabei weniger von der Tatsache geleitet zu sein, dass sich rund 90 Prozent des kulturellen Erbes des gesamten afrikanischen Kontinents im Besitz europäischer Museen befinden, sondern vielmehr von individuellen Begebenheiten der einzelnen Einrichtungen. Um dies zu vermeiden, entstand im Oktober vor zwei Jahren die Idee zu besagter Kontaktstelle – aber was ist seither geschehen?

von Bettina Röhl, 30. October 2021
Magaaka-Kraftfigur (Kongo, Yombe, 19. Jh) im Modul „Schaumagazin Afrika. Objektaneignung und Afrika-Illusionen“ des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum
Copyright: Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Foto: Alexander Schippel
Magaaka-Kraftfigur (Kongo, Yombe, 19. Jh) im Modul »Schaumagazin Afrika. Objektaneignung und Afrika-Illusionen« des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum

»Zurückgeben« – unter diesem Titel erscheint 2019 die deutsche Ausgabe des Berichts über die Restitution afrikanischer Kulturgüter – also über die Rückgabe von Beute- oder Raubkunst an ihre ursprünglichen und damit rechtmäßigen Besitzer oder Rechtsnachfolger. Die Autoren sind Felwine Sarr und Bénédicte Savoy, zwei Namen, die im Zusammenhang mit der jüngsten Berichterstattung über Restitution und Provenienzforschung immer wieder fallen. Provenzienzforschung ist der Zweig der Kunstgeschichte, der sich explizit mit der Herkunft von Kunstobjekten befasst. Besagter Bericht entstand sozusagen im staatlichen Auftrag, denn er wurde 2018 von Frankreichs Präsident Macron beordert. Was er beinhaltet, lässt der Titel unschwer erkennen: In der Schrift werden mitunter klare Handlungsempfehlungen für Museen und Kultureinrichtungen zum Umgang mit Beute- und Raubkunst aus kolonialen Kontexten ausgesprochen. Savoy und Sarr plädieren dafür, auch die Objekte zurückzugeben, von denen die jeweiligen Museen nicht beweisen können, dass sie nicht aus freien Stücken hergegeben worden sind. Sie schlagen also eine Beweislastumkehr vor, die angesichts des ungleichen Kräfteverhältnisses zwischen ehemaliger Kolonialmacht und Kolonie durchaus plausibel erscheint. 

90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes befinden sich außerhalb des Kontinents.

Die gesamteuropäische Aufmerksamkeit erlangen der Sozialwissenschaftler Sarr und die Kunsthistorikerin Savoy vor allem wegen der Untersuchungsergebnisse ihrer Provenienzforschung, die im Bericht zusammengefasst werden: 90 Prozent des afrikanischen Kulturerbes befinden sich nach aktuellem Stand außerhalb des Kontinents; ein Großteil davon in den ethnologischen Museen Europas, wo sie letztlich aufgrund der gewaltvollen Aneignung durch Kolonialmächte sowie durch die Übervorteilung von Einheimischen gelandet sind. Macron zieht vor rund drei Jahren Konsequenzen und geht einen Schritt in Richtung Dekolonialisierung: Er kündigt an, drei der Statuen aus dem Königreich Dahomey in Benin, die Bildnisse der Könige Glélé, Gézo und Béhanzin aus dem Pariser Musée du Quai Branly, an Nigeria zurückzugeben. Savoy und Sarr konnten mit ihrer Arbeit zumindest in Frankreich tatsächlich etwas bewegen, und sogar mehr als gedacht: Am 27. Oktober 2021 gibt Macron 26 aus Benin stammende Kunstobjekte an die westafrikanische Republik zurück – ein »Weltereignis«, freut sich Savoy, zum ersten Mal gebe eine Kolonialmacht etwas Wichtiges zurück.

Ein zentraler Vernetzungspunkt für mehr Transparenz

Auch Deutschland sucht wie viele andere Länder noch seinen Weg im Umgang mit der Restitution von Kulturgütern aus der Kolonialzeit. Um dieses Vorhaben voranzutreiben, wird ein Jahr nach Macrons Unterfangen, am 16. Oktober 2019, mit der Bekanntgabe zur Gründung der »Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten« nun eine organisierte Rückgabe forciert. 2020 nahm diese Kontaktstelle dann schließlich im August ihre Arbeit auf. Betrieben wird sie von der jeweiligen Kulturstiftung der Länder. Sie richtet sich vor allem an Personen und Institutionen aus den Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften des Kulturguts, denn ihre Absicht besteht vor allem in der Vernetzung und Beratung von Einrichtungen und relevanten Akteuren. Weiterhin will sie als erste Anlaufstelle dienen und so den Zugang zu Informationen über Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland gewähren, heißt es in der Beschreibung. Was hat sich nun in den zwei Jahren seit der Gründung getan?

Damals, als die Kontaktstelle noch als bloßes Vorhaben galt, ahnte die Kulturbranche natürlich noch nichts von den Entwicklungen 2020: Abgesehen von der unerwarteten und alles dominierenden Corona-Pandemie kam auch das Ausmaß, mit dem sich die Black-Lives-Matter-Bewegung im Sommer 2020 international ausbreiten sollte, für viele überraschend. Die weltweiten Demonstrationen und Aktionen führten schließlich dazu, dass auch die Kritik an der Verharmlosung der Kolonialisierung des afrikanischen Kontinents innerhalb westlicher Kulturen von einem breiteren Publikum lauter wurde. Das hatte zur Folge, dass die im Vergleich zur französischen oder britischen im Inland meist weniger präsente deutsche Kolonialgeschichte und mit ihr der Völkermord an den Herero und Nama in Namibia künftig aufgearbeitet werden soll. So wurden beispielsweise Forderungen laut, nach denen dieser Teil der Geschichte verpflichtend in die Schullehrpläne mit aufgenommen und somit ins Bewusstsein einer breiteren Bevölkerung gelangen soll. Vor diesem Hintergrund stellt auch die Restitution von Raubkunst aus kolonialen Kontexten noch immer eine offene Rechnung dar: Was ist also inzwischen aus der Arbeit der Kontaktstelle geworden und gibt es Beispiele für vorzeigbares Rückgabeverhalten deutscher Museen? 

Einheitliche Handlungsempfehlungen: Fehlanzeige

Schon im Mai 2018 bringt der Deutsche Museumsbund e.V. einen Leitfaden zum Umgang mit »Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten« heraus. Darin werden die aus Beute- und Raubkunst stammenden Objekte in drei Kategorien gruppiert: Kategorie 1 beinhaltet »Objekte aus formalen Kolonialherrschaften« – hierunter fallen explizit auch die Kulturgüter aus dem Königreich Benin –, Kategorie 2 umfasst »Objekte aus kolonialen Kontexten außerhalb formaler Kolonialherrschaften« und Kategorie 3 bezieht sich auf »Rezeptionsobjekte aus kolonialen Kontexten«. Der Museumsbund betont allerdings ausdrücklich, dass die Zuordnung eines Objekts oder einer Sammlung in eine der ersten beiden Kategorien, also solchen, die aus anderen Ländern entwendet worden sind, noch keine Aussage darüber beinhalte, ob die Provenienz als problematisch einzustufen oder gar eine Rückgabe in Betracht zu ziehen sei. Anleitungen sucht man hier vergebens – es gehe an jeder Stelle lediglich um die Sensibilisierung, nicht aber um wirkliche Ratschläge zum Umgang mit den Kulturgütern. Da wundert es nicht, dass die betroffenen Museen die Aufgabe der Restitution noch immer auf sehr unterschiedliche Weise und auch nicht alle mit gleichem Elan angehen.  

So wählte etwa das prestigeträchtige und ohnehin bereits in der Kritik stehende Humboldt Forum für die Eröffnungsausstellung zunächst ausgerechnet drei der umstrittenen Benin-Bronzen aus. Die Bronzefiguren stammen aus dem vorkolonialen Königreich Benin, wo sie einst den Königspalast schmückten und 1897 durch die Kolonialisierung durch Großbritannien als Beutekunst nach Europa kamen – genauso wie die bereits von Frankreich zurückgegebenen Statuen. Restitutionsexpertin Savoy war bereits 2017, also noch vor Veröffentlichung ihres und Sarrs Berichts, aus dem Beirat des Humboldt Forums ausgetreten, weil sie sich generell eine kritischere Auseinandersetzung mit den Objekten der Sammlung des Humboldt-Forums wünschte. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung zieht sie 2017 einen später viel zitierten Vergleich: Das Verhalten des Humboldt Forums erinnere sie an den Umgang mit der Tschernobyl-Katastrophe, weil es versuche, die Hintergründe zur Sammlung wie Atommüll unter einem Bleideckel zu verbergen.

Ausstellungsansicht des Moduls „Schaumagazin Afrika. Objektaneignung und Afrika-Illusionen“ des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum
Copyright: Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Photo: Alexander Schippel
Ausstellungsansicht des Moduls »Schaumagazin Afrika. Objektaneignung und Afrika-Illusionen« des Ethnologischen Museums im Humboldt Forum

Das Humboldt Forum versteht sich als partnerschaftliches Projekt, das von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK), dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst der Staatlichen Museen zu Berlin (SMB), den Kulturprojekten Berlin und dem Stadtmuseum Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss getragen wird. Mit der Vielzahl an Akteuren des Humboldt-Forums lassen sich auch die verschiedenen Herangehensweisen zum Umgang mit den Exponaten erklären, denn in den Berliner Museen herrschen große Uneinigkeiten: »Die Aufarbeitung des Kolonialismus ist ein klarer Auftrag«, räumt beispielsweise Hartmut Dogerloh, Generalintendant des Humboldt Forums, der dpa gegenüber ein. Weiterhin teile er die Einschätzung, dass es zu Rückgaben kommen müsse. Dementgegen vertritt Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, eine etwas andere Sicht: »Erst einmal soll die Zukunft der Bronzen in Berlin stattfinden. Noch in diesem Jahr werden sie im Berliner Stadtschloss zu sehen sein«, eröffnet er dem Spiegel noch im April 2021. Der dpa teilt er kurz zuvor zudem mit, dass er über den künftigen Umgang nicht allein bestimmen wolle: «Das besprechen wir im Rahmen der Benin-Dialog-Gruppe gemeinsam mit anderen Museen, die Benin-Bronzen in ihren Sammlungen haben, und mit unseren Partnern in Nigeria und Benin-City selbst«, heißt es damals. 

»Die Aufarbeitung des Kolonialismus ist ein klarer Auftrag.«

Im Sommer 2021 kommt dann die Wende: Parzinger führt die versprochenen und notwendigen Rückgabegespräche mit den Ansprechpartnern aus Nigeria und muss sich so dem Beschluss der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, der Leitungen der deutschen Mitgliedsmuseen der Benin Dialogue Group, der zuständigen Kulturministerinnen und -minister der Länder sowie des Auswärtigen Amts vom 29. April beugen: Die Bronzen sollen ab 2022 zurückgegeben werden. Parzingers »Ermächtigung« wird von der Deutschen Welle allerdings als »reine Formalie« betitelt. 

Ob bei Parzinger schlussendlich ein Umdenken stattgefunden hat, ob es der Besuch der nigerianischen Delegation im Juli oder doch nur die reine Verpflichtung gewesen sind, die ihn zu der plötzlichen Offenheit verleitet haben, bleibt Spekulation – in der Vergangenheit ist er zumindest des Öfteren wegen seiner sturen Haltung zur Restitution aufgefallen: Vor zehn Jahren blieb Parzinger zum Beispiel äußerst standhaft, als es nach einer wiederholten offiziellen Forderung Kairos um die Rückgabe der Nofretete-Büste ging: »Die Haltung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz hinsichtlich einer Rückgabe der Büste der Nofretete ist unverändert. Sie ist und bleibt die beste Botschafterin Ägyptens in Berlin«, argumentiert er 2011 im Spiegel. Auch noch acht Jahre später, im Januar 2019, weicht er nicht von diesem Standpunkt ab – bei seinem Vortrag im Rahmen der Marsilius Vorlesung an der Universität Heidelberg bleibt er dabei: Die Nofretete sei rechtmäßig in Berlin. 

Horst Bredekamp, Kunsthistoriker und Gründungsintendant des Humboldt Forums, hält auch in jüngsten Verlautbarungen an seiner Position fest, die wenig Raum für Diskussionen lässt: Er vertritt die Meinung, dass die Bestände des neuen Völkerkundemuseums aus »antikolonialer Absicht« heraus und mit dem Vorhaben, sie »mikrokosmisch« zu bewahren, entstanden seien. Durch Rückgaben werde diese Tradition ausgelöscht, wie er im März in der FAZ offenkundig macht.

Dem Humboldt Forum, so wie vielen ethnologischen Museen, könnte mehr Einigkeit nicht nur beim rechtmäßigen Umgang mit solchen Kulturgütern helfen, sondern auch dabei, Authentizität zu wahren, schließlich möchte die Bundesregierung die Einrichtung künftig sogar als Vorbild für den Umgang mit Sammlungsgut aufstellen. Und auch generell soll sich in Zukunft vieles mit Blick auf die Aufarbeitung der Kolonialzeit ändern: Erst vor kurzem äußerte sich der deutsche Bundespräsident Steinmeier zur Thematik. Er weist beim Festakt zur Eröffnung der Ausstellungen des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst im neu eröffneten Humboldt Forum am 22. September  ausdrücklich darauf hin, dass der deutsche Kolonialismus bisher ein blinder Fleck gewesen sei und eine Überwindung der tieferen Wurzeln des Alltagsrassismus nur durch die Ausleuchtung dieser blinden Flecken der Erinnerung sowie durch eine viel tiefgreifendere Auseinandersetzung als bislang mit der kolonialen Geschichte stattfinden könne. Aus diesem Grund müsse auch das Humboldt Forum eine Erinnerung und Mahnung an den Militarismus, den Nationalismus und den deutschen Kolonialismus sein. 

Festakt Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst
Copyright: Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Photo: David von Becker
Festakt Ethnologisches Museum und Museum für Asiatische Kunst

Die Rolle der Herkunft

Womöglich liegt der Streitpunkt über die Rückgabe der Benin-Bronzen unter anderem darin begründet, dass sie infolge britischer – und nicht infolge deutscher – Kolonialherrschaft von Nigeria nach Europa geschafft worden sind. Das ändert zwar grundsätzlich nichts an der notwendigen Klärung von Besitzansprüchen, doch zeigt ein anderer Fall, dass eine klare Schuldzuweisung auch Handlungsdrang fördern kann. Anfang 2019 verabschiedet sich das Lindenmuseum in Stuttgart mit (später) Einsicht von zwei Objekten aus seiner Sammlung: Die Familienbibel und die Peitsche des Nama-Anführers Hendrik Witbooi (1834 – 1905) gingen unmittelbar, nachdem sie ein letztes Mal ausgestellt worden waren, am 28. Februar zurück nach Namibia. Dort sind sie während des Völkermordes an den Herero und Nama und nach dem Tod Witboois zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwendet worden. Das Linden-Museum betrieb bereits zwischen 2016 und 2018 Provenienzforschung in seinen eigenen Reihen: Die Einrichtung ließ ihre Sammlung im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit der Universität Tübingen in Bezug auf Herkunft und Umgang mit kolonialzeitlichen Objekten in ethnologischen Museen untersuchen. Die Ergebnisse wurden in einem Abschlussbereicht im November 2018 vorgelegt und damit im selben Zeitraum wie die von Savoy und Sarr. Die Untersuchung fokussierte sich vor allem darauf, unter welchen Umständen und durch wen die fraglichen Güter in die Hände des Museums gelangt sind. Die daraus resultierenden Empfehlungen fielen ähnlich aus wie die des französischen Pendants.

Und die Kontaktstelle? Passend zum europaweiten Diskurs um die Benin-Bronzen gibt die Stelle in einer Pressemitteilung im Juni bekannt, dass von nun an Informationen über die sich im Besitz deutscher Museen befindlichen Bronzen unter einer zentralen Website eingesehen werden können. Bis Ende des Jahres sollen die jeweiligen Institutionen die Herkunft der Güter umfassend dokumentieren und veröffentlichen.

Im März 2021 heißt es in einer Pressemeldung zudem, dass das Vorhaben der Stelle, für mehr Transparenz über die Sammlungsbestände aus kolonialen Kontexten in Deutschland zu sorgen, schon bald über eine zentrale Internetadresse möglich sein soll. Über diese digitale Schnittstelle sollen dann in Form eines Pilotprojekts Informationen von 25 Einrichtungen in Deutschland verfügbar sein, die sowohl über Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten als auch bereits über digitalisierte Daten verfügen. Transparenz sei eine wesentliche Voraussetzung für eine umfangreiche Aufarbeitung der Herkunftsgeschichte dieser Objekte und für den angestrebten Dialog mit den Herkunftsgesellschaften, wie Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters äußert. Mit einer zentralen Kontaktstelle und voranschreitender Provenienzforschung ist die Museumslandschaft also weiter als vor zwei Jahren, aber am Ziel ist sie wohl noch lange nicht. Das Beispiel der Benin-Bronzen zeigt: Streitigkeiten über den Verbleib und uneinheitliches europäisches Handeln lassen die Restitution von afrikanischen Kulturgütern immer wieder ins Stocken geraten.Art.Salon

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Nach fast 150 Jahren Zeit zu gehen

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Anfang des 16. Jahrhunderts kreuzten sich die Wege dreier berühmter Künstler in Florenz: Die Ausstellung Michelangelo, Leonardo, Raphael. Florence, c. 1504 beleuchtet die Umstände dieses von Wettbewerb geprägten Aufeinandertreffens. Die Schau der Royal Academy of Arts in London eröffnet am 09. November.

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