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Werner Schramm
Der Selbstmörder
Estimate: 30.000 - 50.000 EUR
Price realised: 42.160 EUR
Price realised: 42.160 EUR
Description
1919
Öl über Bleistift auf Holz 66 x 53 cm Gerahmt. Oben rechts schwarz monogrammiert und datiert ,WS 19'. In der Komposition beschriftet ,GEWIDMET ROMAIN ROLLAND' und mit der Zahl '38' versehen. - Rückseitig mit einem numerischen Papieraufkleber vom "Kunstpalast Düsseldorf" und dem Aufkleber eines Düsseldorfer Möbellagers, darin maschinenschriftlich bezeichnet "Schramm". - Rahmungsbedingt längs der Ränder berieben mit kleinen Farbverlusten.
Werner Schramms verstörende Darstellung des „Selbstmörders“ versteht sich als bedeutendes Meisterwerk aus den frühesten Jahren des Künstlers. 1898 in Duisburg geboren, entscheidet sich Schramm für eine Ausbildung an der Münchener Kunstakademie und der Kunstgewerbeschule Düsseldorf, wo er sich nach Kriegsende als Mitglied des jungen Rheinlands einen ganz eigenen Weg zwischen Expressionismus und Abstraktion bahnt. Zwischen 1920 und 1922 arbeitet er zunächst unter Louise Dumont und Gustav Lindemann als Bühnenbildner am Schauspielhaus Düsseldorf, bis 1925 auch an anderen Häusern der Region. Es verwundert nicht, dass sich die Kriegserfahrung wie bei vielen seiner Generation in einer von enormer Drastik geprägten Formensprache und Motivik niederschlägt, die Schramm mit einer enigmatischen Symbolik erweitert, etwa in Form der Weltkugel, dem Kreuz, dem Herz oder der Zahl „38“. Wie in unserem Gemälde oder der bei Alfred Flechtheim verlegten Druckgraphik (s. Vergleichsabbil
In diesem Kontext muss auch die Widmung an den französischen Schriftsteller und Pazifisten Romain Rolland verstanden werden, der mit seiner Kritik an der Kriegspolitik des deutschen wie des französischen Lagers eine Symbolfigur der transnationalen Antikriegs- und der internationalen Arbeiterbewegung während des I. Weltkrieges geworden war. Rollands kritische Artikelserie „Au-dessus de la mêlée“ („Über dem Getümmel“) hatte neben seinem Roman „Jean-Christophe“ großen Anteil daran, dass er 1916 für die nachträgliche Vergabe des Literaturnobelpreises von 1915 ausersehen wurde.
Nachlass des Künstlers; Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
Öl über Bleistift auf Holz 66 x 53 cm Gerahmt. Oben rechts schwarz monogrammiert und datiert ,WS 19'. In der Komposition beschriftet ,GEWIDMET ROMAIN ROLLAND' und mit der Zahl '38' versehen. - Rückseitig mit einem numerischen Papieraufkleber vom "Kunstpalast Düsseldorf" und dem Aufkleber eines Düsseldorfer Möbellagers, darin maschinenschriftlich bezeichnet "Schramm". - Rahmungsbedingt längs der Ränder berieben mit kleinen Farbverlusten.
Werner Schramms verstörende Darstellung des „Selbstmörders“ versteht sich als bedeutendes Meisterwerk aus den frühesten Jahren des Künstlers. 1898 in Duisburg geboren, entscheidet sich Schramm für eine Ausbildung an der Münchener Kunstakademie und der Kunstgewerbeschule Düsseldorf, wo er sich nach Kriegsende als Mitglied des jungen Rheinlands einen ganz eigenen Weg zwischen Expressionismus und Abstraktion bahnt. Zwischen 1920 und 1922 arbeitet er zunächst unter Louise Dumont und Gustav Lindemann als Bühnenbildner am Schauspielhaus Düsseldorf, bis 1925 auch an anderen Häusern der Region. Es verwundert nicht, dass sich die Kriegserfahrung wie bei vielen seiner Generation in einer von enormer Drastik geprägten Formensprache und Motivik niederschlägt, die Schramm mit einer enigmatischen Symbolik erweitert, etwa in Form der Weltkugel, dem Kreuz, dem Herz oder der Zahl „38“. Wie in unserem Gemälde oder der bei Alfred Flechtheim verlegten Druckgraphik (s. Vergleichsabbil
In diesem Kontext muss auch die Widmung an den französischen Schriftsteller und Pazifisten Romain Rolland verstanden werden, der mit seiner Kritik an der Kriegspolitik des deutschen wie des französischen Lagers eine Symbolfigur der transnationalen Antikriegs- und der internationalen Arbeiterbewegung während des I. Weltkrieges geworden war. Rollands kritische Artikelserie „Au-dessus de la mêlée“ („Über dem Getümmel“) hatte neben seinem Roman „Jean-Christophe“ großen Anteil daran, dass er 1916 für die nachträgliche Vergabe des Literaturnobelpreises von 1915 ausersehen wurde.
Nachlass des Künstlers; Galerie Remmert und Barth, Düsseldorf; Privatsammlung Nordrhein-Westfalen
A top price for Werner Schramm - as previously expected
In June 2018 Lempertz in Cologne held the auction Moderne Kunst, which included the work Der Selbstmörder by Werner Schramm. The price achieved of EUR 42,160.00 was within expectations - the estimate range had previously been set by the auction house as EUR 30,000.00 – 50,000.00. Even if this result could not surprise positively, Der Selbstmörder is the most expensive artwork by Werner Schramm that we have observed at auctions so far.
Ein Spitzenpreis mit Ansage
Im Juni 2018 führte Lempertz in Köln die Auktion Moderne Kunst durch, in der auch die Arbeit Der Selbstmörder von Werner Schramm zur Versteigerung kam. Der dabei erzielte Preis von EUR 42.160,00 lag im Rahmen der Erwartungen – die Schätzpreisspanne war von dem Auktionshaus zuvor mit EUR 30.000,00 – 50.000,00 angegeben worden. Auch wenn das Ergebnis damit nicht positiv überraschen konnte, ist Der Selbstmörder das teuerste Kunstwerk von Werner Schramm, das wir bisher bei Auktionen beobachtet haben.