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Max Slevogt
Crevetten auf Eis
Found at
Lempertz,
Cologne
Moderne und Zeitgenössische Kunst - Day Sale, Lot 105
4. Dec - 4. Dec 2021
Moderne und Zeitgenössische Kunst - Day Sale, Lot 105
4. Dec - 4. Dec 2021
Estimate: 35.000 - 40.000 EUR
Price realised: 41.250 EUR
Price realised: 41.250 EUR
Description
1913
Öl auf Holz 49,5 x 61 cm Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert und datiert 'Slevogt 1913'. - Die Ränder rahmungsbedingt teilweise geringfügig berieben mit einigen wenigen Retuschen. Kleine Farbabplatzung am unteren rechten Rand.
In unserem opulenten Stillleben kulminieren Max Slevogts außergewöhnliches Talent der Beobachtung und seine meisterhafte Auseinandersetzung mit der Farbe als Material. Obschon Slevogt im Laufe seines Lebens verhältnismäßig wenige Stillleben malte, offenbart sich doch gerade in diesen Werken sein besonderes Interesse an der bahnbrechenden Malerei Manets und Cézannes. Slevogt sucht in diesen bisweilen subtil experimentellen Arbeiten weniger nach der naturgetreuen Darstellung des Objektes, als nach dem freien Sehen und dem Erkennen des Gegenstands.
Großzügig wirkt die Wahl der Crevetten als zentralem Motiv, die Slevogt als üppige Portion auf einer Holzkiste um ein monolithisches Stück Eis herum inszeniert. Im Unterschied zu etwa Vincent van Goghs meisterhaft arrangiertem Stillleben mit Muscheln und Shrimps aus dem Jahr 1886 (F 256; Hulsker 1169), richtet Slevogt das Augenmerk noch entschiedener auf die Qualitäten von Licht und vor allem Farbe, die er mit pastosem Pinsel aufträgt und so zu einer Malerei von fast haptischer Qualität gelangt. Mit dem Eis schließlich ergänzt er ein für die Komposition ausnehmend reizvolles Element, das mit seinem opaque-funkelnden Oberflächenglanz in spannungsvollen Kontrast zur leuchtenden Farbigkeit der Schalentiere tritt.
Hans-Jürgen Imiela hat darauf hingewiesen, dass die verhältnismäßig kurzen Beschäftigungen mit dem Thema des Stilllebens bei Slevogt bisweilen eine klärende Funktion übernehmen (vgl. Hans-Jürgen Imiela, Max Slevogt. Eine Monographie, Karlsruhe 1968, S. 257). Tatsächlich entstand unser Gemälde nur kurz vor Slevogts Ägyptenreise, die seinem Werk noch einmal einen entscheidenden Impuls geben würde.
Ehem. Sammlung Carl Steinbart, Berlin; Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt; Villa Grisebach, Berlin, Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, Auktion 25, 30.5.1992, Los 138; Privatsammlung Rheinland-Pfalz, seitdem in Familienbesitz
Öl auf Holz 49,5 x 61 cm Gerahmt. Unten rechts schwarz signiert und datiert 'Slevogt 1913'. - Die Ränder rahmungsbedingt teilweise geringfügig berieben mit einigen wenigen Retuschen. Kleine Farbabplatzung am unteren rechten Rand.
In unserem opulenten Stillleben kulminieren Max Slevogts außergewöhnliches Talent der Beobachtung und seine meisterhafte Auseinandersetzung mit der Farbe als Material. Obschon Slevogt im Laufe seines Lebens verhältnismäßig wenige Stillleben malte, offenbart sich doch gerade in diesen Werken sein besonderes Interesse an der bahnbrechenden Malerei Manets und Cézannes. Slevogt sucht in diesen bisweilen subtil experimentellen Arbeiten weniger nach der naturgetreuen Darstellung des Objektes, als nach dem freien Sehen und dem Erkennen des Gegenstands.
Großzügig wirkt die Wahl der Crevetten als zentralem Motiv, die Slevogt als üppige Portion auf einer Holzkiste um ein monolithisches Stück Eis herum inszeniert. Im Unterschied zu etwa Vincent van Goghs meisterhaft arrangiertem Stillleben mit Muscheln und Shrimps aus dem Jahr 1886 (F 256; Hulsker 1169), richtet Slevogt das Augenmerk noch entschiedener auf die Qualitäten von Licht und vor allem Farbe, die er mit pastosem Pinsel aufträgt und so zu einer Malerei von fast haptischer Qualität gelangt. Mit dem Eis schließlich ergänzt er ein für die Komposition ausnehmend reizvolles Element, das mit seinem opaque-funkelnden Oberflächenglanz in spannungsvollen Kontrast zur leuchtenden Farbigkeit der Schalentiere tritt.
Hans-Jürgen Imiela hat darauf hingewiesen, dass die verhältnismäßig kurzen Beschäftigungen mit dem Thema des Stilllebens bei Slevogt bisweilen eine klärende Funktion übernehmen (vgl. Hans-Jürgen Imiela, Max Slevogt. Eine Monographie, Karlsruhe 1968, S. 257). Tatsächlich entstand unser Gemälde nur kurz vor Slevogts Ägyptenreise, die seinem Werk noch einmal einen entscheidenden Impuls geben würde.
Ehem. Sammlung Carl Steinbart, Berlin; Sammlung Georg Schäfer, Schweinfurt; Villa Grisebach, Berlin, Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, Auktion 25, 30.5.1992, Los 138; Privatsammlung Rheinland-Pfalz, seitdem in Familienbesitz
Upper estimated price slightly exceeded
The work Crevetten auf Eis by Max Slevogt was auctioned at Lempertz in Cologne in December 2021. Here, the upper estimate of EUR 40,000.00 was slightly exceeded - the artwork found a new owner for EUR 41,250.00. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Max Slevogt achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work Selbstbildnis im Garten in June 2015 with an auction result of EUR 721,500.00.
Oberer Schätzpreis leicht übertroffen
Die Arbeit Crevetten auf Eis von Max Slevogt kam im Dezember 2021 bei Lempertz in Köln zur Auktion. Dabei wurde der obere Schätzpreis von EUR 40.000,00 leicht übertroffen – das Kunstwerk fand für EUR 41.250,00 einen neuen Besitzer. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Max Slevogt erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit Selbstbildnis im Garten im Juni 2015 mit einem Auktionsergebnis von EUR 721.500,00.