Max Slevogt
Haus in Godramstein - Wolfgang mit Ziege
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 47
2. Dec - 2. Dec 2022
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 47
2. Dec - 2. Dec 2022
Estimate: 60.000 - 80.000 EUR
Price realised: 138.600 EUR
Price realised: 138.600 EUR
Description
1909
Öl auf Leinwand. 75,6 x 62,1 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz bezeichnet 'Godramstein 1909'. - In sehr schöner, farbfrischer Erhaltung. Geringfügige Abreibungen an den Bildrändern.
Bei strahlendem Sonnenschein stehen wir mit dem Maler Max Slevogt auf dem Grundstück des klassizistischen Landhauses seiner Schwiegereltern im pfälzischen Godramstein. Links wird das prächtige Anwesen, das sogenannte „Schlössl“, sichtbar, das Slevogts Schwiegervater Peter Finkler, ein Unternehmer aus der Zigarren- und Tabakindustrie, hatte bauen lassen. Das herrschaftliche Gebäude ist von der Seite erfasst, so dass der von Pfeilern getragene Balkon und der über drei Stufen zu erreichende, westliche Eingang sichtbar werden. Der nur angeschnitten erkennbare Park rechts umfasste einen gepflegten Weingarten, dessen breiter Weg auf die Mittelachse des Gebäudes zulief. Als Blickpunkt auf dem Vorplatz diente Slevogt sein 1908 geborener Sohn Wolfgang in einem Handkarren und begleitet von einer Ziege. Die zwei spielenden Katzen auf den Stufen dürften Slevogts eigenen Vorlieben für diese Tiere geschuldet sein. Mit kürzeren und längeren Strichen, mit Tupfen und teils pastosen Fleck
Von 1909 bis 1913 verbrachte Slevogt die Sommermonate regelmäßig in Godramstein, der Heimat seiner Frau Antonie. Das Leben in der kleinen Ortschaft in gepflegter landschaftlicher Umgebung bot Slevogt eine willkommene Abwechslung zum geschäftigen Treiben in Berlin, wo er seit 1901 lebte und mit zunehmendem Erfolg auch arbeitete. In erster Linie nutzte Slevogt die pfälzische Sommerfrische zur Entwicklung seiner Landschaftsmalerei, die in Bildern der Umgebung des Hauses, des Parks und der angrenzenden Orte ihren Niederschlag fand. Erst in dieser Zeitspanne um 1909/1910 löste er sich endgültig von der erlernten, dunkeltonigen Farbigkeit und entwickelte unter dem Eindruck von Édouard Manet, dessen Bilder er aus dem Kunstsalon von Paul Cassirer kannte, eine farbintensive und expressive Landschaftskunst.
Bis 1932 im Besitz des Künstlers; Antonie Slevogt; Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung 528, Köln, 25.11.1972, Lot 822; Privatsammlung Rheinland
Öl auf Leinwand. 75,6 x 62,1 cm. Gerahmt. Unten rechts schwarz bezeichnet 'Godramstein 1909'. - In sehr schöner, farbfrischer Erhaltung. Geringfügige Abreibungen an den Bildrändern.
Bei strahlendem Sonnenschein stehen wir mit dem Maler Max Slevogt auf dem Grundstück des klassizistischen Landhauses seiner Schwiegereltern im pfälzischen Godramstein. Links wird das prächtige Anwesen, das sogenannte „Schlössl“, sichtbar, das Slevogts Schwiegervater Peter Finkler, ein Unternehmer aus der Zigarren- und Tabakindustrie, hatte bauen lassen. Das herrschaftliche Gebäude ist von der Seite erfasst, so dass der von Pfeilern getragene Balkon und der über drei Stufen zu erreichende, westliche Eingang sichtbar werden. Der nur angeschnitten erkennbare Park rechts umfasste einen gepflegten Weingarten, dessen breiter Weg auf die Mittelachse des Gebäudes zulief. Als Blickpunkt auf dem Vorplatz diente Slevogt sein 1908 geborener Sohn Wolfgang in einem Handkarren und begleitet von einer Ziege. Die zwei spielenden Katzen auf den Stufen dürften Slevogts eigenen Vorlieben für diese Tiere geschuldet sein. Mit kürzeren und längeren Strichen, mit Tupfen und teils pastosen Fleck
Von 1909 bis 1913 verbrachte Slevogt die Sommermonate regelmäßig in Godramstein, der Heimat seiner Frau Antonie. Das Leben in der kleinen Ortschaft in gepflegter landschaftlicher Umgebung bot Slevogt eine willkommene Abwechslung zum geschäftigen Treiben in Berlin, wo er seit 1901 lebte und mit zunehmendem Erfolg auch arbeitete. In erster Linie nutzte Slevogt die pfälzische Sommerfrische zur Entwicklung seiner Landschaftsmalerei, die in Bildern der Umgebung des Hauses, des Parks und der angrenzenden Orte ihren Niederschlag fand. Erst in dieser Zeitspanne um 1909/1910 löste er sich endgültig von der erlernten, dunkeltonigen Farbigkeit und entwickelte unter dem Eindruck von Édouard Manet, dessen Bilder er aus dem Kunstsalon von Paul Cassirer kannte, eine farbintensive und expressive Landschaftskunst.
Bis 1932 im Besitz des Künstlers; Antonie Slevogt; Math. Lempertz'sche Kunstversteigerung 528, Köln, 25.11.1972, Lot 822; Privatsammlung Rheinland
Upper estimate price exceeded by 73 %.
In December last year Lempertz in Cologne held the auction Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, which included the work Haus in Godramstein - Wolfgang mit Ziege by Max Slevogt. The »bidding war« ended at EUR 138,600.00 73% above the upper estimate. Admittedly, works by Max Slevogt have also been auctioned for a multiple of this price - according to our records, the highest result so far was achieved by the work Selbstbildnis im Garten in June 2015 with an auction result of EUR 721,500.00.
Oberer Schätzpreis um 73 % übertroffen
Im Dezember letzten Jahres führte Lempertz in Köln die Auktion Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst durch, in der auch die Arbeit Haus in Godramstein - Wolfgang mit Ziege von Max Slevogt zur Versteigerung kam. Das »Bietergefecht« endete beim Preis von EUR 138.600,00 und damit 73% über dem oberen Schätzpreis. Freilich wurden Arbeiten von Max Slevogt auch schon für ein Vielfaches dieses Preises versteigert – das bisher höchste Ergebnis erzielte nach unseren Aufzeichnungen die Arbeit Selbstbildnis im Garten im Juni 2015 mit einem Auktionsergebnis von EUR 721.500,00.