Man kennt Bilder von Raffael, doch sein Œuvre ist weit mehr: Die Ausstellung Raphael in der National Gallery London zeigt ihn auch als Bildhauer, Architekten und Dichter. Highlights sind unter anderem seltene archäologische Zeichnungen von Raffael sowie Studien für wertvolle Teppiche und Druckgrafiken. Die Präsentation ist vom 9. April bis 31. Juli 2022 zu sehen.
Raffael (1483-1520) prägte in seiner kurzen Karriere die Kunstwelt wie nur wenige. Bereits in jungen Jahren wurde sein Talent in der Werkstatt seines Vaters, einem Hofmaler im italienischen Urbino, erkannt. In Florenz, einem Kunstzentrum der Renaissance, machten ihn seine harmonischen Kompositionen und Madonnenbilder schnell berühmt. Bis ins 19. Jahrhundert galt Raffael allgemein als bester Maler aller Zeiten. 1514 übernahm er von Donato Bramante die Bauleitung des Petersdoms in Rom. Die Umstände von Raffaels frühem Tod sind unklar: Vermutungen reichen von einem missglückten Aderlass über Malaria, mit der er sich bei archäologischen Untersuchungen in den Sümpfen um Rom infiziert haben könnte, bis hin zur Pest. Sein Grab befindet sich im Pantheon in Rom.