Louise Bourgeois ist eine außergewöhnliche Künstlerin, unter anderem, weil sie ihre bahnbrechenden Werke zu einem Zeitpunkt in ihrem Leben schuf, an dem andere sich normalerweise in eine Art Ruhestand zurückziehen. 1999 erhielt Bourgeois auf der Biennale von Venedig den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk – und übertraf sich im Jahr darauf gleich selbst: Mit Ende 80 fertigte sie die monumentale Spinnenskulptur Maman aus rostfreiem Stahl, die 2000 zum ersten Mal in der Turbine Hall des Tate Modern zu sehen war. Das neun Meter hohe Kunstwerk und seine sechs Bronzeabgüsse mehrten Bourgeois‘ Ruhm, faszinieren Betrachtende bis heute und änderten bei einigen gar die Sichtweise auf die eher unbeliebten Arachnoiden.
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