Louise Bourgeois ist eine außergewöhnliche Künstlerin, unter anderem, weil sie ihre bahnbrechenden Werke zu einem Zeitpunkt in ihrem Leben schuf, an dem andere sich normalerweise in eine Art Ruhestand zurückziehen. 1999 erhielt Bourgeois auf der Biennale von Venedig den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk – und übertraf sich im Jahr darauf gleich selbst: Mit Ende 80 fertigte sie die monumentale Spinnenskulptur Maman aus rostfreiem Stahl, die 2000 zum ersten Mal in der Turbine Hall des Tate Modern zu sehen war. Das neun Meter hohe Kunstwerk und seine sechs Bronzeabgüsse mehrten Bourgeois‘ Ruhm, faszinieren Betrachtende bis heute und änderten bei einigen gar die Sichtweise auf die eher unbeliebten Arachnoiden.
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1911 in Paris kommt ein Mädchen zur Welt, das fast 100 Jahre alt werden sollte. 2010, am Ende ihres Lebens, steht sie dort, wo viele hinwollen: an der Spitze der Kunstwelt. Louise Bourgeois setzte sich durch, mit Spinnen und Phalli, Performance und Installationen – und ihrer »unbeugsamen« Art.
»Zeichnungen sind Gedankenfedern«
Louise Bourgeois ist eine der berühmtesten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Besonders ihre großformatigen Spinnen-Plastiken bringt man mit ihr in Verbindung. Die frühen Arbeiten der Künstlerin stellen aber vor allem Zeichnungen dar. Diese waren für Bourgeois psychologisch und künstlerisch essentiell, weshalb sie sie bis an ihr Lebensende täglich zeichnete.
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