Versteigerung der Macklowe-Sammlung bei Sotheby‘s

Gemälde von Frida Kahlo erzielt Rekordpreis

Unter den vielen Rekorden dieser Auktion ist die Versteigerung eines Kahlo-Gemäldes der aufsehenerregendste: Diego y yo wurde für 34,9 Millionen Dollar mit Aufgeld verkauft. Insgesamt fast 40 Werke wechselten für zweistellige Millionenbeträge den Besitzer.

18. November 2021

Höchstes Auktionsergebnis von

Frida Kahlo

Diego y yo

Found at Sothebys, New York
Modern Evening Auction, Lot 12
29. Oct - 17. Nov 2021
Estimate: 30.000.000 - 50.000.000 USD
Price realised: 34.883.000 USD
Details

Das kleine Ölgemälde Diego y yo aus dem Jahr 1949 gehört zum Spätwerk Frida Kahlos, die zu diesem Zeitpunkt bereits zum zweiten Mal mit Diego Rivera verheiratet war. Zahlreiche Affären beider Ehepartner belasteten die Beziehung, die vor allem Kahlo in ihren berühmten Selbstporträts verarbeitete. Kahlos Werke erzielten in den letzten Jahren immer höhere Verkaufszahlen, mit 34,9 Millionen Dollar wurde nun ein neuer Rekord für ein Bild der mexikanischen Malerin aufgestellt. Der neue Besitzer ist Eduardo Francisco Constantini. Diego y yo ist zugleich das teuerste Kunstwerk aus Lateinamerika. Im Jahr 1990 war dies schon einmal der Fall – der damalige Verkaufswert lag bei 1,4 Millionen Dollar. Der bisherige Höchstwert für ein Werk Kahlos lag bei 8 Millionen Dollar und wurde 2016 bei einer Auktion von Christie’s erzielt.

Ehemals höchstes Auktionsergebnis von

Frida Kahlo

Dos desnudos en el bosque (La tierra misma)

Found at Christies, New York
Impressionist & Modern Art Evening Sale, Lot 21 C
12. May - 12. May 2016
Estimate: 8.000.000 - 12.000.000 USD
Price realised: 8.005.000 USD
Details

Die versteigerte Sammlung geschieht im Zusammenhang mit der Scheidung von Linda und Harry Macklowe. Zur Wertermittlung müsse diese, die auch Werke von Mark Rothko, Alberto Giacometti, Enrico Donati, Claude Monet und Pablo Picasso umfasst, verkauft werden. Der zweite Teil soll im kommenden Jahr unter den Hammer kommen.

Kritik an Kahlo

Parallel zur Wertsteigerung Kahlos vermehrt sich auch Kritik an der 1954 verstorbenen Malerin. Sie ist schon zu Lebzeiten für das Tragen von Gewändern der Tehuana-Frauen bekannt gewesen, ohne je Kontakt zu der indigenen Bevölkerung gehabt zu haben. Gefordert wird eine kritische Auseinandersetzung mit dem Umgang indigener Kulturen, die unter anderem bei Kahlo für eine westliche Elite unangemessen mythologisiert wurde. Die Autorin Joanna García Cherán aus dem Volk der Perépecha setzt sich etwa für eine reflektierte Aufarbeitung der Unterdrückung indigener Kulturen ein.Art.Salon

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