Freie Liebe und Sexualität von Dorothy Iannone

Seit sechs Jahrzehnten entwickelt und pflegt die US-amerikanische Künstlerin Dorothy Iannone (*1933) eine epische und sehr persönliche Bildsprache. Ausgehend von ihrem eigenen Leben und einer Fülle von historischen Bezügen zollt sie in ihren Werken der freien Liebe, der Ekstase und der lustvollen ebenso wie spirituellen Begegnung zwischen Liebenden Tribut. Das dänische Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk widmet der Künstlerin vom 25. Mai bis zum 11. September eine umfangreiche Ausstellung. Freiheit, freie Liebe, befreite Sexualität und die ekstatische Vereinigung mit dem Anderen sind dabei zentrale Themen in der Werkschau mit dem Titel Dorothy Iannone. Die Themen basieren auf den explizit autobiografischen und erotischen Bildern Iannones. Oft erinnern sie stark an Graphic Novels. Handgeschriebene Texte und Bilder ergänzen sich, um eine Geschichte zu erzählen, unverblümt und humorvoll, gespickt mit verbalen und visuellen Details. Seit den 1960er Jahren hat Iannone so eine farbenfrohe, ornamentale Bildsprache entwickelt, die sich neben Gemälden und Zeichnungen unter anderem auch in Büchern und Videoskulpturen entfaltet. 

Die 1933 in Boston, Massachusetts geborene Dorothy Iannone ist Malerin, Grafikerin, Objekt- und Videokünstlerin. Ein wesentliches Ausgangsmaterial für ihre Werke bilden ihre persönlichen Erfahrungen und Liebesgeschichten. Diese kombiniert sie mit einem soliden Fundament aus mythologischen und historischen Darstellungen von Beziehungen und Geschlecht, Liebe, Sex und Ekstase. Dabei schöpft Iannone aus den unterschiedlichsten Quellen: Sie reichen von der Antike und isländischen Sagen über das Christentum, den Barock und indischem Tantra bis hin zu Weltliteratur und Filmgeschichte.