Das Leben und Werk von Barbara Hepworth (1903 -1975) liest sich wie ein progressives Märchen: ein Studium der Bildhauerei, ein Stipendium für das Royal College of Art, Freundschaften zu den beiden Bildhauern Henry Moore und Richard Bedford, Kunstreise nach Florenz, Aufenthalt in Rom, zwei Scheidungen, vier Kinder, darunter Drillinge, Grand Prix der Biennale von São, Ehrenmitgliedschaften der beiden britischen Orden CBE (1958) und DBE (1965), Europatour, Trustee für die Tate.
Der Zweite Weltkrieg durchkreuzt die Utopie mit einem dunklen Kapitel: Man evakuierte Hepworth und ihren zweiten Ehemann Nicholson nach St. Ives in Cornwall. In der 11.000-Seelen-Stadt verbrachte die gebürtige Wakefielderin dann ihre gesamte zweite Lebenshälfte – für die Stadt ist Hepworth heute ein großer Stolz. Schließlich avancierte sie zu einer der bedeutendsten Bildhauerinnen des 20. Jahrhunderts, stellte Bezüge zur kornischen Landschaft und zu Vorkriegsidealen her.
Der Ableger der Londoner Tate Gallery in ihrer zweiten Heimat St. Ives verbreitet Hepworths Geschichte deshalb ständig weiter. Ab dem 26. November zeigt das Museum eine Soloausstellung der Bildhauerin, ins Leben gerufen vom Hepworth-Wakefield-Museum. Barbara Hepworth: Art & Life konzentriert sich auf Hepworths Leben in Cornwall und versammelt ihre bedeutendsten Werke. Anhänger der Bildhauerin spazieren nach der Ausstellung hinüber zu Hepworths Haus, Atelier und dem Sculpture Garden im Barbara Hepworth Museum, wo ihre Arbeiten dauerhaft zu sehen sind. Barbara Hepworth: Art & Life endet am 1. Mai 2023.