Ab dem 10. August darf sich das Publikum der Hamburger Kunsthalle auf Entdeckungsreise durch die historischen Räume begeben – und dabei selbst entscheiden, ob das Narrativ auf Fiktion oder Wahrheit beruht. Der libanesisch-amerikanische Künstler Walid Raad hat eigens für das Hamburger Museum einen informativen Parcours vorbereitet, der darauf wartet, beschritten zu werden.
Ein quasi interaktives Projekt des libanesisch-amerikanischen Künstlers Walid Raad (*1967) verwandelt die Hamburger Kunsthalle ab dem 10. August in ein Märchenbuch, das auf wahren Begebenheiten beruht. Ausgehend von seiner Präsentation Cotton Under My Feet im Museum Thyssen Bornemisza (2021/2022) kreiert Raad unter dem Subtitel The Hamburg Chapter einen Parcours durch die Sammlungsräume des Hamburger Museums. Während die Besuchenden durch die Räume wandern, erzählen ihnen vorhandene Ausstellungsobjekte und angebliche Fundstücke aus den Depots teils fiktive, teils wahre Geschichten über die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle. Raad versteckt seine eigenen Arbeiten geschickt zwischen denen des Hauses – gleichzeitig deckt er allerdings auch bisher unbekannte Fakten auf, indem er einzelne historische Details aufgreift.
Raads Performances weisen dem Publikum den Weg durch die Museumsräume, auf dem es Interessantes über die Geschichte der Kunsthalle erfährt. Sammlungserwerbungen aus dem letzten Jahrhundert treffen im Zuge dessen dann auf aktuelle Ereignisse. Für die Recherche stellte sich der Künstler Fragen wie: »Wer steckt hinter den Schenkungen? Welche Verbindungen lassen sich daraus ziehen?«, wofür er eng mit den jeweiligen Kuratierenden zusammenarbeitete. Das gesamte Narrativ von Cotton Under My Feet: The Hamburg Chapter wächst aus den einzelnen Bestandteilen zusammen: Videoinstallationen, Raads Werke, Rahmen inklusive ihrer Rückseiten, Teppiche und Pokale (Leihgaben aus dem Museum für Kunst und Gewerbe) und Gemälde der Sammlung überführen den Museumsbesuch in eine spannende Odyssee. Alle Geschichten können sich die Besuchenden dabei auch per App erzählen lassen. Cotton Under My Feet: The Hamburg Chapter läuft bis zum 10. November in den Räumen der Hamburger Kunsthalle. 
Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt die Neue Nationalgalerie Nan Goldins Werk aus den letzten 45 Jahren. Die Fotografin eroberte mit ihrer Schnappschuss-Ästhetik die Kunstwelt und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Nan Goldin: This Will Not End Well ist ab dem 23. November in Berlin zu sehen.
Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.
