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Peter Paul Rubens
Die Heilige Theresa von Avila
Estimate: 250.000 - 350.000 EUR
Price realised: 322.400 EUR
Price realised: 322.400 EUR
Description
Öl auf Holz. 80 x 54 cm.
Das vorliegende Gemälde ist Teil einer Gruppe von Aufträgen, die der Orden der Barfüßigen Karmeliter Anfang des 17. Jahrhunderts an Rubens vergab. Dieser aus Spanien stammende Orden folgte den Reformen der Mystikerin Teresa von Avila (1515-1582). Im frühen 17. Jahrhundert baute er auch in den südlichen Niederlanden seine Aktivitäten aus. Dabei war die Seligsprechung von Teresa von Avila im Jahre 1614 ein wichtiger Impuls sowohl für die Expansion des Ordens als auch für Kunstaufträge.
Neben zwei großen Altarbildern, die die heilige Teresa für die Klöster von Brüssel und Antwerpen darstellen, wurden Rubens und sein Atelier beauftragt, zahlreiche kleinere Andachtsbilder mit ihrem Bildnis zu malen. Das vorliegende Gemälde ist eines von dreien, die eine intime spirituelle Komposition darstellen. Die heilige Mystikerin und Schutzpatronin von Spanien trägt das schwarze, weiße und braune Gewand ihres Ordens und kniet verzückt vor der Erscheinung des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube.
Unser Gemälde war der Kunstwissenschaft lange nur über alte Fotographien bekannt, bis es vor wenigen Jahren wieder auftauchte. Von den drei Varianten dieser Komposition ist dies die kleinste und intimste. Die Entfernung des vergilbten Lacks und der alten Retuschen hat ein Werk von feiner Qualität ans Licht gebracht. Von 2014 bis 2016 war unser Bild im Rubenshuis Museum in Antwerpen ausgestellt. Gemeinsam mit einer weiteren Variante im Fitzwilliam Museum in Cambridge wird seine Qualität heute höher bewertet als diejenige der dritten Komposition, die sich im Boijmans Museum, Rotterdam befindet. Letztere wurde zwar von der Erzherzogin Isabella von Österreich für das Karmeliterkloster in Brüssel in Auftrag gegeben, doch seine Qaulität ist weniger überzeugend.
Wahrscheinlich hat Rubens das vorliegende Gemälde und die Fitzwilliam-Version Seite an Seite bearbeitet - das eine als Modell für das andere. Angesichts der Seligsprechung Teresas im Jahr 1614 ist die Forderung nach zwei eigenhändigen Varianten (sowie der dritten, im Wesentlichen werkstattmäßigen Produktion in Rotterdam) nicht überraschend und steht zudem auch im Einklang mit Rubens' häufiger Praxis in den 1610er Jahren. Eine dendrochronologische Untersuchung der Tafel hat ein Datum um 1598 für den verwendeten Baum ergeben und steht im Einklang mit einem Ausführungsdatum von ca. 1614.
Ben van Beneden hat die Zuschreibung an Sir Peter Paul Rubens bestätigt.
Christie´s London, 18. Juli 1952, Lot 134. - Sammlung Frank Sabin, London. - Christie´s London 2013 (als Werkstatt).
Das vorliegende Gemälde ist Teil einer Gruppe von Aufträgen, die der Orden der Barfüßigen Karmeliter Anfang des 17. Jahrhunderts an Rubens vergab. Dieser aus Spanien stammende Orden folgte den Reformen der Mystikerin Teresa von Avila (1515-1582). Im frühen 17. Jahrhundert baute er auch in den südlichen Niederlanden seine Aktivitäten aus. Dabei war die Seligsprechung von Teresa von Avila im Jahre 1614 ein wichtiger Impuls sowohl für die Expansion des Ordens als auch für Kunstaufträge.
Neben zwei großen Altarbildern, die die heilige Teresa für die Klöster von Brüssel und Antwerpen darstellen, wurden Rubens und sein Atelier beauftragt, zahlreiche kleinere Andachtsbilder mit ihrem Bildnis zu malen. Das vorliegende Gemälde ist eines von dreien, die eine intime spirituelle Komposition darstellen. Die heilige Mystikerin und Schutzpatronin von Spanien trägt das schwarze, weiße und braune Gewand ihres Ordens und kniet verzückt vor der Erscheinung des Heiligen Geistes in Gestalt einer Taube.
Unser Gemälde war der Kunstwissenschaft lange nur über alte Fotographien bekannt, bis es vor wenigen Jahren wieder auftauchte. Von den drei Varianten dieser Komposition ist dies die kleinste und intimste. Die Entfernung des vergilbten Lacks und der alten Retuschen hat ein Werk von feiner Qualität ans Licht gebracht. Von 2014 bis 2016 war unser Bild im Rubenshuis Museum in Antwerpen ausgestellt. Gemeinsam mit einer weiteren Variante im Fitzwilliam Museum in Cambridge wird seine Qualität heute höher bewertet als diejenige der dritten Komposition, die sich im Boijmans Museum, Rotterdam befindet. Letztere wurde zwar von der Erzherzogin Isabella von Österreich für das Karmeliterkloster in Brüssel in Auftrag gegeben, doch seine Qaulität ist weniger überzeugend.
Wahrscheinlich hat Rubens das vorliegende Gemälde und die Fitzwilliam-Version Seite an Seite bearbeitet - das eine als Modell für das andere. Angesichts der Seligsprechung Teresas im Jahr 1614 ist die Forderung nach zwei eigenhändigen Varianten (sowie der dritten, im Wesentlichen werkstattmäßigen Produktion in Rotterdam) nicht überraschend und steht zudem auch im Einklang mit Rubens' häufiger Praxis in den 1610er Jahren. Eine dendrochronologische Untersuchung der Tafel hat ein Datum um 1598 für den verwendeten Baum ergeben und steht im Einklang mit einem Ausführungsdatum von ca. 1614.
Ben van Beneden hat die Zuschreibung an Sir Peter Paul Rubens bestätigt.
Christie´s London, 18. Juli 1952, Lot 134. - Sammlung Frank Sabin, London. - Christie´s London 2013 (als Werkstatt).
Auction result well in line with expectations
In November 2019 Lempertz in Cologne held the auction Gemälde und Zeichnungen 15. - 19. Jh., which included the work Die Heilige Theresa von Avila by Peter Paul Rubens. The price achieved of EUR 322,400.00 was within expectations - the estimate range had previously been set by the auction house as EUR 250,000.00 – 350,000.00. Of course, this price has nothing to do with the top prices that other works by Peter Paul Rubens achieve. The highest price we have observed so far was reached by the work Lot and his Daughters in July 2016 with an auction result of GBP 44,882,500.00 (€ 53,330,119.54).
Auktionsergebnis im Rahmen der Erwartungen
Im November 2019 führte Lempertz in Köln die Auktion Gemälde und Zeichnungen 15. - 19. Jh. durch, in der auch die Arbeit Die Heilige Theresa von Avila von Peter Paul Rubens zur Versteigerung kam. Der dabei erzielte Preis von EUR 322.400,00 lag im Rahmen der Erwartungen – die Schätzpreisspanne war von dem Auktionshaus zuvor mit EUR 250.000,00 – 350.000,00 angegeben worden. Dieser Preis hat freilich nichts mit den Spitzenpreisen zu tun, die andere Arbeiten von Peter Paul Rubens erzielen. Den höchsten von uns bisher beobachteten Preis erreichte die Arbeit Lot and his Daughters im Juli 2016 mit einem Auktionsergebnis von GBP 44.882.500,00 (€ 53.330.119,54).