- Art.Salon
- Artists
- Josef Scharl
- Sterbender Schächer
Josef Scharl
Sterbender Schächer
Estimate: 25.000 - 35.000 EUR
Price realised: 30.000 EUR
Price realised: 30.000 EUR
Description
1929
Öl auf Leinwand 48,4 x 65 cm Gerahmt. Unten links rot signiert und datiert 'Jos. Scharl 1929.' sowie auf dem rückseitigen Etikett betitelt 'Sterbender Schächer' und mit der Adresse versehen. - Mit leichten oberflächlichen Verschmutzungen.
Josef Scharls Bildnisse sind Ausdruck eines tiefen Interesses am Menschen. Sie demonstrieren sein besonderes Einfühlungsvermögen und sein feines Gespür für die Psychologie des Dargestellten, dessen Schicksal und Wesen.
Im Rahmen seiner Bildnismalerei beschäftigt sich der Künstler meist mit Modellen aus seiner Familie und seinem engerem Freundeskreis oder anonymen Portraits individueller Typen. Unsere Darstellung des gefesselten Schächers lässt sich im weiteren Sinne der zweiten Gruppe zuordnen und ist mit seiner christlichen Konnotation doch ein besonderes Werk. Als solches erscheint es weniger als Ergebnis einer Befragung der Ikonographie christlicher Heilsgeschichte, denn als (sozial-)kritische Betrachtung menschlicher Existenz im Angesicht von Leid, Elend und Tod. Mit seinem radikalen, unverstellten Blick schließt Scharl so an Zeitgenossen wie Otto Dix oder George Grosz an - der breite, dynamische Pinselstrich weckt Assoziationen an Vincent van Gogh.
Für seine intensiven Studien des Menschen reduziert Scharl die Darstellung auf das Wesentliche, er benötigt „keinen aufwendigen genrehaften Hintergrund oder sonstige Attribute. Ihm gelingt dies mit äußerst sparsamen Mitteln wie der Kleidung und wenigen Accessoires oder lediglich der Komposition und Perspektive. Im Einklang damit sprechen vor allem die Gesichter: In ihren Augen und Falten, in der Oberfläche und Farbgebung des Inkarnats, in der Haltung des Kopfes liegt das Wesen des Menschen offen dar. Sie bergen seine Vergangenheit und stellen die bange Frage nach seiner Zukunft.“ (Andrea Firmenich, Menschenbilder - Zur Ikonographie Josef Scharls, in: Josef Scharl. Monographie und Werkverzeichnis, hrsg. v. Andrea Firmenich, Köln 1999, S. 39 f.).
Langjähriger Familienbesitz, Süddeutschland
Öl auf Leinwand 48,4 x 65 cm Gerahmt. Unten links rot signiert und datiert 'Jos. Scharl 1929.' sowie auf dem rückseitigen Etikett betitelt 'Sterbender Schächer' und mit der Adresse versehen. - Mit leichten oberflächlichen Verschmutzungen.
Josef Scharls Bildnisse sind Ausdruck eines tiefen Interesses am Menschen. Sie demonstrieren sein besonderes Einfühlungsvermögen und sein feines Gespür für die Psychologie des Dargestellten, dessen Schicksal und Wesen.
Im Rahmen seiner Bildnismalerei beschäftigt sich der Künstler meist mit Modellen aus seiner Familie und seinem engerem Freundeskreis oder anonymen Portraits individueller Typen. Unsere Darstellung des gefesselten Schächers lässt sich im weiteren Sinne der zweiten Gruppe zuordnen und ist mit seiner christlichen Konnotation doch ein besonderes Werk. Als solches erscheint es weniger als Ergebnis einer Befragung der Ikonographie christlicher Heilsgeschichte, denn als (sozial-)kritische Betrachtung menschlicher Existenz im Angesicht von Leid, Elend und Tod. Mit seinem radikalen, unverstellten Blick schließt Scharl so an Zeitgenossen wie Otto Dix oder George Grosz an - der breite, dynamische Pinselstrich weckt Assoziationen an Vincent van Gogh.
Für seine intensiven Studien des Menschen reduziert Scharl die Darstellung auf das Wesentliche, er benötigt „keinen aufwendigen genrehaften Hintergrund oder sonstige Attribute. Ihm gelingt dies mit äußerst sparsamen Mitteln wie der Kleidung und wenigen Accessoires oder lediglich der Komposition und Perspektive. Im Einklang damit sprechen vor allem die Gesichter: In ihren Augen und Falten, in der Oberfläche und Farbgebung des Inkarnats, in der Haltung des Kopfes liegt das Wesen des Menschen offen dar. Sie bergen seine Vergangenheit und stellen die bange Frage nach seiner Zukunft.“ (Andrea Firmenich, Menschenbilder - Zur Ikonographie Josef Scharls, in: Josef Scharl. Monographie und Werkverzeichnis, hrsg. v. Andrea Firmenich, Köln 1999, S. 39 f.).
Langjähriger Familienbesitz, Süddeutschland
Auction result well in line with expectations
The work Sterbender Schächer by Josef Scharl was sold in the Moderne/Zeitgenössische Kunst - Day Sale auction at Lempertz in Cologne in June 2021. The price achieved of EUR 30,000.00 was within expectations - the estimate range had previously been set by the auction house as EUR 25,000.00 – 35,000.00. Admittedly, works by Josef Scharl have also been auctioned for a multiple of this price - according to our records, the highest result so far was achieved by the work Der Abend in June 2018 with an auction result of EUR 150,000.00.
Auktionsergebnis im Rahmen der Erwartungen
Die Arbeit Sterbender Schächer von Josef Scharl wurde im Juni 2021 in der Auktion Moderne/Zeitgenössische Kunst - Day Sale bei Lempertz in Köln versteigert. Der dabei erzielte Preis von EUR 30.000,00 lag im Rahmen der Erwartungen – die Schätzpreisspanne war von dem Auktionshaus zuvor mit EUR 25.000,00 – 35.000,00 angegeben worden. Freilich wurden Arbeiten von Josef Scharl auch schon für ein Vielfaches dieses Preises versteigert – das bisher höchste Ergebnis erzielte nach unseren Aufzeichnungen die Arbeit Der Abend im Juni 2018 mit einem Auktionsergebnis von EUR 150.000,00.