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Heinrich Campendonk
Eidechse
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 42
6. Jun - 6. Jun 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 42
6. Jun - 6. Jun 2023
Estimate: XX.XXX
Price realised: XX.XXX
Price realised: XX.XXX
Description
Um 1919
Hinterglasbild. 25 x 30 cm. Gerahmt. Unbezeichnet. - Am linken Bildrand winzige Farbverluste, sonst in tadelloser Erhaltung.
In den Wintermonaten der Jahre 1911/1912 lernte Heinrich Campendonk bei den Vertretern der Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ die Kunst der Hinterglasmalerei kennen. Es war Gabriele Münter, die während ihrer Aufenthalte im bayerischen Murnau die volkstümlichen Hinterglasbilder entdeckte und sich beim Murnauer Meister Heinrich Rambold (1872 - 1953) in dieser Technik unterweisen ließ. Abgesehen von Münter und Campendonk schuf auch Franz Marc erste Hinterglasbilder. Sie alle waren von der Arbeit mit den unvermischten, leuchtenden Farben fasziniert, die in umgekehrter Reihenfolge auf die transparente Bildoberfläche aufgetragen werden mussten. Gleichsam neu waren die strikt flächige Behandlung der Motive und die ‚naive‘ Vernachlässigung von Perspektive und Proportion.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs und nach dem Tod von Campendonks Vorbild und Mentor Franz Marc nahm er die Hinterglasmalerei unter veränderten und gereiften Vorzeichen wieder auf. Wie sich herausstellte, war die zwischenzeitliche, intensive Arbeit mit Holzschnitten von entscheidender Bedeutung gewesen. So schuf Campendonk auch für die angebotene „Eidechse“ zunächst eine Bleistiftzeichnung à la Marc und arbeitete anschließend mit einer grafischen Vorlage, die er unter das Glas legte, und deren Konturen er mit feinem Pinsel nachzog. Die so entstandenen Binnenflächen füllte er mit opaken, leicht marmorierten Farben aus, darunter verschiedene Rottöne und ein schimmerndes Türkis, das er mit kleinen goldenen Schuppen noch veredelte. In dem feinen, aber überschaubaren Frühwerk seiner Glasbilder ist die farbenprächtige „Eidechse“ eine der wenigen Arbeiten mit dem alleinigen Motiv eines Tieres.
Sammlung Prof. Stefan Waetzoldt, Berlin (bis 1961); Sammlung Gerd Rosen, Berlin; Privatsammlung Berlin
Hinterglasbild. 25 x 30 cm. Gerahmt. Unbezeichnet. - Am linken Bildrand winzige Farbverluste, sonst in tadelloser Erhaltung.
In den Wintermonaten der Jahre 1911/1912 lernte Heinrich Campendonk bei den Vertretern der Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ die Kunst der Hinterglasmalerei kennen. Es war Gabriele Münter, die während ihrer Aufenthalte im bayerischen Murnau die volkstümlichen Hinterglasbilder entdeckte und sich beim Murnauer Meister Heinrich Rambold (1872 - 1953) in dieser Technik unterweisen ließ. Abgesehen von Münter und Campendonk schuf auch Franz Marc erste Hinterglasbilder. Sie alle waren von der Arbeit mit den unvermischten, leuchtenden Farben fasziniert, die in umgekehrter Reihenfolge auf die transparente Bildoberfläche aufgetragen werden mussten. Gleichsam neu waren die strikt flächige Behandlung der Motive und die ‚naive‘ Vernachlässigung von Perspektive und Proportion.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs und nach dem Tod von Campendonks Vorbild und Mentor Franz Marc nahm er die Hinterglasmalerei unter veränderten und gereiften Vorzeichen wieder auf. Wie sich herausstellte, war die zwischenzeitliche, intensive Arbeit mit Holzschnitten von entscheidender Bedeutung gewesen. So schuf Campendonk auch für die angebotene „Eidechse“ zunächst eine Bleistiftzeichnung à la Marc und arbeitete anschließend mit einer grafischen Vorlage, die er unter das Glas legte, und deren Konturen er mit feinem Pinsel nachzog. Die so entstandenen Binnenflächen füllte er mit opaken, leicht marmorierten Farben aus, darunter verschiedene Rottöne und ein schimmerndes Türkis, das er mit kleinen goldenen Schuppen noch veredelte. In dem feinen, aber überschaubaren Frühwerk seiner Glasbilder ist die farbenprächtige „Eidechse“ eine der wenigen Arbeiten mit dem alleinigen Motiv eines Tieres.
Sammlung Prof. Stefan Waetzoldt, Berlin (bis 1961); Sammlung Gerd Rosen, Berlin; Privatsammlung Berlin
Artwork auctioned at five times the upper estimate price
When the work Eidechse by Heinrich Campendonk was auctioned at Lempertz in Cologne in June this year, the result exceeded expectations many times over. The upper estimate was set at - in retrospect quite modest - EUR 60,000.00 but the actual price achieved was more than five times as high at EUR 352,800.00. Admittedly, works by Heinrich Campendonk have also been auctioned for a multiple of this price - according to our records, the highest result so far was achieved by the work Kuh mit Kalb in February 2006 with an auction result of GBP 1,688,000.00 (€ 2,482,669.35).
Kunstwerk zum Fünffachen des oberen Schätzpreises versteigert
Als die Arbeit Eidechse von Heinrich Campendonk im Juni diesen Jahres bei Lempertz in Köln versteigert wurde, übertraf das Ergebnis die Erwartungen um ein Vielfaches. Der obere Schätzpreis war mit – rückwirkend betrachtet recht bescheidenen – EUR 60.000,00 angesetzt, der tatsächlich erzielte Preis hingegen war mit EUR 352.800,00 mehr als fünfmal so hoch. Freilich wurden Arbeiten von Heinrich Campendonk auch schon für ein Vielfaches dieses Preises versteigert – das bisher höchste Ergebnis erzielte nach unseren Aufzeichnungen die Arbeit Kuh mit Kalb im Februar 2006 mit einem Auktionsergebnis von GBP 1.688.000,00 (€ 2.482.669,35).