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Heinrich Campendonk
Oostende
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 35
1. Dec - 1. Dec 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 35
1. Dec - 1. Dec 2023
Estimate: 70.000 - 80.000 EUR
Price realised: not available
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Description
Um 1949
Öl auf Leinwand. 70 x 80 cm. Unter Glas gerahmt. Unbezeichnet. Rückseitig auf der Leinwand mit dem Stempel "NACHLASS HEINRICH CAMPENDONK" versehen und mit Bleistift beschriftet "Ö Nr. 8 Edith Campendonk". Auf dem Keilrahmen beschriftet "HEINRICH CAMPENDONK OOSTENDE" 1949-50". - Sehr farbfrisch erhalten. Rückseitig mit alter Feuchtigkeitsspur.
Seit 1926 hat Heinrich Campendonk eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf inne, aus der er 1934 von dem nationalsozialistischen Regime entlassen wird, seine Werke werden als „entartet“ verfemt. Der Künstler emigriert in die Niederlande, wo er eine Berufung an die Rijksakademie in Amsterdam erhält. Als progressiver Künstler schlägt ihm an dieser konservativen Hochschule Ablehnung aus dem Kollegium entgegen, er erfreut sich aber einer großen Wertschätzung bei den Studenten und liebt es zu unterrichten. Obwohl er nach dem Einmarsch der deutschen Armee 1940 kurzzeitig verhaftet und später zum Wachdienst der Deutschen Schutztruppe zwangsverpflichtet wird, kann er bis zum Kriegsende seine Lehrtätigkeit fortführen. Zudem entwirft er Glasfenster für öffentliche Gebäude in den Niederlanden.
Ab 1947 widmet sich der Künstler wieder intensiver der Malerei, er ist an Ausstellungen in Krefeld und Düsseldorf beteiligt und erhält auch einen Ruf an die Düsseldorfer Akademie. Letztendlich entscheidet er sich aber dagegen, nach Deutschland zurückzukehren, die Erfahrung der Verfemung belastet ihn bis an sein Lebensende schwer.
In seinem Spätwerk knüpft er motivisch an sein früheres Schaffen an, wie früher ziehen sich lyrische Tierdarstellungen und Landschaftselemente aus seinem Lebensumfeld durch seine Arbeiten, teils in Kombination mit weiblichen Aktdarstellungen. Geprägt ist diese letzte Schaffensphase durch eine Kühle und Klarheit von Farben und Formen. „Erst heute öffnet sich der Blick für die Schönheit dieser späten Werke, wird die depressive Erstarrung als ein möglicher gültiger Ausdruck der Leidenserfahrung gesehen, als überaus künstlerischer Versuch, die Fliehkräfte des Lebens zu bändigen“, schreibt Gisela Geiger (in: Ausst. Kat. Heinrich Campendonk. Rausch und Reduktion, Stadtmuseum Penzberg 2007, S. 99).
Unsere beiden prachtvollen, großformatigen Gemälde "Akt mit Kühen" und "Oostende" aus der Zeit um 1949 faszinieren durch ihre intensive Leuchtkraft und die klar umrissenen Formen, die die langjährige Tätigkeit als Glasmaler widerspiegeln. Die vielfältigen motivischen Details sind in kristalline Farbflächen gegossen und verschränken sich zu dichten Bildteppichen. Das unübertroffene Farbgefühl Campendonks, das sein Oeuvre von Beginn an gekennzeichnet hat, äußert sich in einem harmonisch ausbalancierten Gleichgewicht von kühlen und warmen Tönen.
Nachlass des Künstlers; bis heute im Besitz der Familie Campendonk
Öl auf Leinwand. 70 x 80 cm. Unter Glas gerahmt. Unbezeichnet. Rückseitig auf der Leinwand mit dem Stempel "NACHLASS HEINRICH CAMPENDONK" versehen und mit Bleistift beschriftet "Ö Nr. 8 Edith Campendonk". Auf dem Keilrahmen beschriftet "HEINRICH CAMPENDONK OOSTENDE" 1949-50". - Sehr farbfrisch erhalten. Rückseitig mit alter Feuchtigkeitsspur.
Seit 1926 hat Heinrich Campendonk eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf inne, aus der er 1934 von dem nationalsozialistischen Regime entlassen wird, seine Werke werden als „entartet“ verfemt. Der Künstler emigriert in die Niederlande, wo er eine Berufung an die Rijksakademie in Amsterdam erhält. Als progressiver Künstler schlägt ihm an dieser konservativen Hochschule Ablehnung aus dem Kollegium entgegen, er erfreut sich aber einer großen Wertschätzung bei den Studenten und liebt es zu unterrichten. Obwohl er nach dem Einmarsch der deutschen Armee 1940 kurzzeitig verhaftet und später zum Wachdienst der Deutschen Schutztruppe zwangsverpflichtet wird, kann er bis zum Kriegsende seine Lehrtätigkeit fortführen. Zudem entwirft er Glasfenster für öffentliche Gebäude in den Niederlanden.
Ab 1947 widmet sich der Künstler wieder intensiver der Malerei, er ist an Ausstellungen in Krefeld und Düsseldorf beteiligt und erhält auch einen Ruf an die Düsseldorfer Akademie. Letztendlich entscheidet er sich aber dagegen, nach Deutschland zurückzukehren, die Erfahrung der Verfemung belastet ihn bis an sein Lebensende schwer.
In seinem Spätwerk knüpft er motivisch an sein früheres Schaffen an, wie früher ziehen sich lyrische Tierdarstellungen und Landschaftselemente aus seinem Lebensumfeld durch seine Arbeiten, teils in Kombination mit weiblichen Aktdarstellungen. Geprägt ist diese letzte Schaffensphase durch eine Kühle und Klarheit von Farben und Formen. „Erst heute öffnet sich der Blick für die Schönheit dieser späten Werke, wird die depressive Erstarrung als ein möglicher gültiger Ausdruck der Leidenserfahrung gesehen, als überaus künstlerischer Versuch, die Fliehkräfte des Lebens zu bändigen“, schreibt Gisela Geiger (in: Ausst. Kat. Heinrich Campendonk. Rausch und Reduktion, Stadtmuseum Penzberg 2007, S. 99).
Unsere beiden prachtvollen, großformatigen Gemälde "Akt mit Kühen" und "Oostende" aus der Zeit um 1949 faszinieren durch ihre intensive Leuchtkraft und die klar umrissenen Formen, die die langjährige Tätigkeit als Glasmaler widerspiegeln. Die vielfältigen motivischen Details sind in kristalline Farbflächen gegossen und verschränken sich zu dichten Bildteppichen. Das unübertroffene Farbgefühl Campendonks, das sein Oeuvre von Beginn an gekennzeichnet hat, äußert sich in einem harmonisch ausbalancierten Gleichgewicht von kühlen und warmen Tönen.
Nachlass des Künstlers; bis heute im Besitz der Familie Campendonk