Traditionell und skurril

Bereits zum 163. Mal stellt The Society of Women Artists herausragende Kunstwerke von Künstlerinnen vor. Die Schau hat damit seit ihrer Gründung im Jahr 1855 fast jedes Jahr stattgefunden. Damals riefen Künstlerinnen, denen Ausstellungsmöglichkeiten in der von Männern dominierten Gesellschaft verwehrt oder nur schwer zugänglich waren, die Society of Women Artists ins Leben und schufen sich ihre eigenen Ausstellungsräume. Im Jahr 2024 werden über 450 Arbeiten in den Mall Galleries in London präsentiert, unter anderem Gemälde, Aquarelle, Lithografien, Skulpturen und Keramiken. Die Bandbreite erstreckt sich von traditionellen bis zu skurrilen Kunstwerken. In der Schau sind Mitglieder und Nichtmitglieder der Society of Women Artists vertreten.

Unter den ausstellenden Künstlerinnen ist auch Gina Parr, die am Künstlerprogramm des Art.Salon teilnimmt. Die in London und Devon lebende Künstlerin ist Malerin und Fotografin und arbeitet mit Erlebnissen und Erfahrungen ihres eigenen Lebens. Universelle Themen wie Freude, Leid, Liebe und Verlust untersucht Parr vor dem Hintergrund ihrer Biografie und entwirft so Bilder der menschlichen Existenz, die sich zwischen Abstraktion und Figuration bewegen. Komplexe, zum teil widersprüchliche Gefühle zum selben Erlebnis finde bei Parr eine bildliche Darstellung.

In der Ausstellung der Society of Women Artists zeigt sie zwei Arbeiten aus der Reihe Love or Money, zu der sich Parr wie folgt äußert: »Love or Money beschäftigt sich mit dem Erbe. Die tiefe Verbundenheit mit der Natur, die ich von meinem Vater geerbt habe, bevor er im frühen Alter von 52 Jahren starb, während ich gleichzeitig über das Erbe in finanzieller Hinsicht nachdenke und die Tatsache, dass verlorene Liebe manchmal auf unangenehme Weise durch finanziellen Gewinn ersetzt wird.«