StreetArt als Protest gegen den Krieg in der Ukraine
Seit vielen Jahren kritisiert die russische Künstlergruppe yav mit ihrer Street Art die Politik Putins und die verkrusteten gesellschaftlichen Strukturen in Russland. Nun gibt es eine neue Arbeit von ihr, in der sie Stellung zur russischen Invasion in die Ukraine bezieht. Die Kurzform in ihrem Kommentar lautet »Nein zum Krieg«, die dazugehörige Grafik »Zeitverlauf von Hoffnung und Angst« zeigt, wie der Krieg auch unter russischen Künstlern die letzte Hoffnung zerstört.
Die Grafik greift eine Arbeit des Konzeptkünstlers Ilya Kabakov (geboren 1933 in Dnipropetrowsk, Ukraine) auf, in der er die subjektiv empfundene Lage russischer Künstler, die nicht zum anerkannten Establishment gehören (»Künstler aus dem Untergrund«), im zeitlichen Verlauf als Diagramm nachzeichnet: Eine Kurve zeigt die Stärke der Hoffnung auf ein normales Künstlerleben, die zweite Kurve das Ausmaß der empfundenen Angst.
Die Grafik von Kabakov endet im Jahr 1983 – und yav haben sie nun mit Hilfe des Kunstkritikers Pavel Gerasimenko fortgesetzt und öffentlich in St. Petersburg in der Zvenigorodskaya Ulitsa 9 aufgestellt. Die beiden Grafen Hoffnung (blau) und Angst (rot) zeichnen eindrucksvoll die wesentlichen innen- und außenpolitischen Ereignisse Russlands der letzten Jahre nach – und zeigen nun nach dem Beginn des Angriffskriegs gegen die Ukraine eines neues Höchstmaß an Angst und Hoffnungslosigkeit.
Arbeiten des Konzeptkünstlers Ilya Kabakov
Dive deeper into the art world
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Robert Frank war ein einflussreicher Fotograf des 20. Jahrhunderts. Das Museum of Fine Arts Boston stellt in Robert Frank: Mary’s Book ein ganz persönliches Fotobuch aus den jungen Jahren des Künstlers vor. Die Schau eröffnet am 21. Dezember.