Seit den frühen 2000ern befasst sich Zanele Muholi (*1972) mit der LGBTQIA+ Community in Südafrika, Muholis Heimatland. Mitglieder der Community sind weiterhin Ziele von Gewaltakten und Vorurteilen. Obwohl in der 1996 verabschiedeten Verfassung des Landes gleiche Rechte verankert sind, ist in der Praxis davon wenig zu spüren. Die nichtbinäre Kunstschaffende Muholi, die die englischen Pronomen they und them verwenden und sich selbst als Visuelle Aktivisten denn als Kunstschaffende sehen, fängt in Fotografien, Videos und Installationen persönliche Geschichten von Betroffenen ein. Heute gilt Muholi als eine der wichtigsten zeitgenössischen Stimmen in der Fotografie. Das Tate Modern ehrt die Kunstschaffende mit einer über 260 Exponate umfassenden Ausstellung: Zanele Muholi läuft vom 6. Juni 2024 bis zum 26. Januar 2025 in London.
Die Ausstellung ist eine erweiterte Version der Schau von 2020/2021 im Tate Modern, die bis dahin Muholis größte Einzelausstellung war. Vor allem wurden neueste Arbeiten aus den letzten drei Jahren ergänzt. Weitere große Einzelschauen in jüngerer Zeit fanden etwa im San Francisco Museum of Modern Art, im Kunstmuseum Luzern und in der National Gallery of Iceland in Reykjavik statt. Muholi gewann zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem im Jahr 2020 den renommierten Spectrum – Internationaler Preis für Fotografie, der in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover vergeben wird.