Die Alte Nationalgalerie in Berlin zeigt ab dem 26. März in Paul Gauguin – Why Are You Angry? Werke des Künstlers, die auf der Südseeinsel Tahiti entstanden sind. In der Ausstellung werden diese von westlichen, kolonialen Vorstellungen von »Exotik« und »Erotik« geprägten Arbeiten vor dem Hintergrund aktueller Diskurse über Postkolonialismus betrachtet. Der von Gauguin selbst erschaffene Mythos des »wilden Künstlers« wird zur Diskussion gestellt. Darüber hinaus konfrontiert die Ausstellung seine Werke mit Positionen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler. Zu ihnen gehören Angela Tiatia (Neuseeland/Australien), Yuki Kihara (Samoa/Japan) und Nashashibi/Skaer (Großbritannien) sowie der tahitianische Aktivist und Künstler Henri Hiro (Französisch-Polynesien). Die Ausstellung wurde verwirklicht durch die Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, in Kooperation mit und nach dem Konzept der Ny Carlsberg Glyptotek, Kopenhagen und ermöglicht durch die Freunde der Nationalgalerie. Sie wird bis zum 10. Juli 2022 präsentiert.
Der französische Maler Paul Gauguin (1848-1903) gilt als einflussreicher Wegbereiter für den Expressionismus und die künstlerische Moderne. 1891 verließ er Paris und zog nach Französisch-Polynesien, wo er mit einer Unterbrechung bis zu seinem Tod 1903 ansässig war. In dieser Zeit entstanden auf der Südseeinsel Tahiti seine bekanntesten Gemälde. Dazu gehört Tahitianische Fischerinnen (1891), eines der Hauptwerke Gauguins aus der Sammlung der Nationalgalerie.