Zwischen Naturerforschung und Kunstvermächtnis
Selbstgebaute Kameras und Objekte mit bis zu dreißigfachem Zoom waren in den 1920er Jahren noch beinahe unvorstellbar – für Karl Blossfeldt kein Hindernis, sondern pure Experimentierfreude. Nicht umsonst zählt er heute zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Das Midlands Art Centre in Birmingham zeigt ab dem 8. Juli, welchen bedeutenden Anteil die vor allem unter Surrealisten beliebten Fotos für die Naturforschung hatten.
Architektonischen Pragmatismus organisch erleben
Immersive Installationen sprechen oft mehrere Sinne an – so wie es auch die spanische Künstlerin Eva Fàbregas ab dem 6. Juli am Hamburger Bahnhof in Berlin tut. Sie lässt das Publikum in die alte Bahnhofshalle eintreten und rüttelt mit ihrer ortsgebundenen Soloausstellung an dem klaren architektonischen Bild, das die Räumlichkeiten sonst vermitteln.
Eine gemeinsame Welt
Die Ausstellung ist mehr als eine traditionelle Fotografieschau: A World in common: Contemporary African Photography beleuchtet die kulturelle Vielfalt des afrikanischen Kontinents, seine Geschichten und vielfältigen Landschaften. Ab dem 6. Juli sind Fotos und Filmarbeiten in der Tate Modern in London zu sehen.
Ellsworth Kelly aus einer anderen Perspektive
Ellsworth Kelly gilt als einer der bedeutendsten amerikanischen Künstler der Nachkriegszeit. Der Bildhauer und abstrakte Maler fertigte auch zahlreiche Porträtzeichnungen, die nur wenigen bekannt sind. Das will das Art Institute of Chicago ab dem 1. Juli ändern: Fast 100 Exponate zeigt es in Ellsworth Kelly: Portrait Drawings.
Zum 100. Geburtstag: erster musealer Überblick in Deutschland
97 Jahre durfte die ungarisch-französische Künstlerin Judit Reigl alt werden (1923 – 2020). Drei Jahre und drei Schenkungen später, widmet ihr die Neue Nationalgalerie in Berlin ab dem 30. Juni zum 100. Jubiläum ihre erste museale Überblicksausstellung in Deutschland. Vom Surrealismus über den Informel bis hin zur Figuration bringt sie dem deutschen Publikum Reigls bewegtes Werk näher.
Warum existieren wir?
Der Mensch scheint fremd in der Welt. Einerseits ist er ein Säugetier, andererseits unterscheidet er sich selbst radikal von allen Tieren und verändert die Natur wie keine andere Art. Mit Darstellungen entstellter, geisterhaft wirkender Körper untersucht Ofer Lellouche die Frage nach dem Sinn des menschlichen Lebens. Ab dem 29. Juni sind seine Werke in der Albertina in Wien zu sehen.
Das Erbe: Neuanfang oder Wiederkehr?
Um zu erben, muss jemand sterben: Für das Whitney Museum in New York bedeutet dies aber zugleich, dass Ideen und Erfahrungen immer weiter übertragen werden, ohne je ganz zu gehen. Unter diesem interessanten neuen Ansatz zur Erbschaft präsentiert das Museum ab dem 28. Juni mitunter seine Neuerwerbungen.
Ein Bote des Abstrakten Expressionismus
Er war einer der ersten Abstrakten Expressionisten mit internationaler Reputation und Mitbegründer des Los Angeles Museum of Contemporary Art: Sam Francis war ein bedeutender Maler des 20. Jahrhunderts. Heute wäre der US-Amerikaner 100 Jahre alt geworden.
So eine Diva!?
Grundsätzlich versteht man heute unter dem Begriff »Diva« eine eher hochnäsige, verwöhnte Person, die mit Allüren nicht geizt. Zu Unrecht betiteln die Medien manch einen Star mit der Bezeichnung. Das Victoria and Albert Museum (V&A) in London macht sich ab dem 24. Juni bereit, der Diva ein neues Gesicht zu verleihen – jede Menge Bühnen-Outfits und Kostüme räumen dann mit dem negativen Bild auf.
Retrospektive einer Pionierin
VALIE EXPORT ist eine bedeutende Performance- und Medienkünstlerin mit feministischer Leitlinie. Sie gilt als Pionierin, manche Kunstaktionen sorgen noch heute für Unverständnis in der Öffentlichkeit. Die Albertina in Wien zeigt ab dem 23. Juni eine große Retrospektive mit besonderem Fokus auf das fotografische Werk.
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