Washington, D.C.: The Phillips Collection mit Ausstellung über Collagen

»Multiplicity«: Hybride Identitäten

Technik spiegelt Inhalt: Die Collage, zusammengesetzt aus diversen Einzelteilen, erfreut sich seit Jahrzehnten bei Schwarzen amerikanischen Kunstschaffenden großer Beliebtheit. Das Museum The Phillips Collection widmet diesem Gegenstand eine große Ausstellung: Multiplicity: Blackness in Contemporary American Collage ist ab dem 6. Juli in Washington, D.C. zu sehen.

06. July 2024
Lanecia A. Rouse, How She Taught Me to Carry Water, 2022
Collection of Molly Gochman, Image courtesy of the artist, © Lanecia A. Rouse
Lanecia A. Rouse, How She Taught Me to Carry Water, 2022, Discarded book pages, 23kt gold leaf, found images, and photographs by the artist on discarded wood, 3 parts: 18 x 18 each

Seit vielen Jahrzehnten ist die Collage als Kunstform etabliert, doch große Museumsausstellungen darüber sind selten. Im Museum The Phillips Collection ist nun die beispielhafte Präsentation, die sich auf Collagen von Schwarzen amerikanischen Kunstschaffenden konzentriert, in einer abgewandelten Version zu sehen. Anfang des Jahres stellte das Museum of Fine Arts, Houston die Kunstwerke aus. Die Abkehr vom klassischen Gemälde oder vom Siebdruck mit gefundenen Materialien aller Art, die auf einzigartige Weise etwas Neues bilden reflektiert die Suche nach Identität und die kulturelle Zerrissenheit von Schwarzen US-Amerikanern. Multiplicity: Blackness in Contemporary American Collage mit rund 60 Exponaten ist vom 6. Juni bis zum 22. September in Washington, D.C. zu sehen. Das Museum The Phillips Collection wurde 1921 gegründet und ist das älteste Museum für moderne Kunst in den USA.

Anders als die Ausstellung in Houston konzentriert sich diese Version noch mehr auf aufstrebende und etablierte zeitgenössische Kunstschaffende. Unter anderem sind Mark BradfordM. Florine Démosthène, Lauren Halsey, Rashid JohnsonKerry James MarshallWangechi Mutu, Jamea Richmond-Edwards, Deborah RobertsTschabalala SelfLorna Simpson, Devan Shimoyama, Mickalene Thomas und Kara Walker vertreten. Sie bringen die unendlichen Möglichkeiten der von Schwarzen konstruierten Erzählungen in einer zersplitterten Gesellschaft zum Ausdruck.Art.Salon

M. Florine Démosthène, The Healing: Untitled 3, 2022
Courtesy of the artist and Mariane Ibrahim, © M. Florine Démosthène
M. Florine Démosthène, The Healing: Untitled 3, 2022, Collage on paper, 42 x 30 in

Dive deeper into the art world

London, Tate Britain

Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.

21. November 2024
Guido Klumpe

Im Umfeld der funktionalen Architektur urbaner Räume findet Guido Klumpe die Motive, die er mit seiner Kamera als Poesie des Profanen inszeniert. Seine malerischen Bilder entfalten mit einer reduzierten Formsprache eine opulente Wirkung und zeigen uns die Schönheit des Moments im Fluss des Alltags.

von Felix Brosius, 19. November 2024