Mit Annette Velten: erste eintägige Kunstausstellung in Langenfeld

Kunst im Treibhaus

Am 6. September findet in Langenfeld die erste »Kunstnacht« statt: Drei Künstlerinnen präsentieren an nur einem Abend in einem Treibhaus ihre Arbeiten. Unter den Ausstellenden ist Annette Velten, die am Künstlerprogramm des Art.Salon teilnimmt.

02. September 2024
Ansicht einer Einzelausstellung von Annette Velten im Treibhaus im Juni 2021
Zur Verfügung gestellt von Annette Velten
Ansicht einer Einzelausstellung von Annette Velten im Treibhaus im Juni 2021

Eine außergewöhnliche Kunstpräsentation findet am 6. September statt: In Langenfeld, zwischen Düsseldorf und Leverkusen gelegen, ereignet sich in den Treibhäusern einer ehemaligen Gärtnerei die erste »Kunstnacht«. Die Kunstausstellung ist nur an diesem Abend von 17 bis 22 Uhr geöffnet. Drei Künstlerinnen, Jeannine Arendt, Conny Brambach und Annette Velten, die am Künstlerprogramm des Art.Salon teilnimmt, zeigen dort ausgewählte Arbeiten. Sie durften ihre Werke frei von Vorgaben auswählen. Velten, die auf Ausstellungen üblicherweise neuere Werke präsentiert, wählte für diesen besonderen Anlass rund 15 Gemälde, die einen Querschnitt ihres Œuvres abbilden. Inspiriert von organischen Strukturen, Landschaftseindrücken und Lichtreflexionen in der Natur, lässt Velten ihre Beobachtungen in ihren kreativen Prozess einfließen, der durch viele Farbschichten beziehungsweise Farbüberlagerungen gekennzeichnet ist.

Doris Mebus-Kerklaan organisiert die »Kunstnacht« in Langenfeld. Sie war die Inhaberin der Gärtnerei »Das Treibhaus«, die 2022 geschlossen wurde. In der Gärtnerei wurden neben Blumen auch Dekorationsartikeln sowie Wohnaccessoires in einem gemütlichen Ambiente angeboten und zudem fanden mehrfach im Jahr verschiedene Events statt, unter anderem auch Kunstausstellungen. Annette Velten hat bereits vor der »Kunstnacht« an mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen im Treibhaus teilgenommen. Die Künstlerin arbeitete lange in einer Unternehmensberatung, bevor sie sich 2009 ganz der Malerei widmete. Ihre Arbeiten waren unter anderem 2020 auf der internationalen Kunstmesse art3f Luxembourg und 2023 auf der Discovery Art Fair Cologne zu sehen.

Wir haben mit Annette Velten über ihre Teilnahme an der »Kunstnacht« gesprochen.

 

 

Guten Tag, Frau Velten. In den letzten Jahren hatten Sie schon mehrere Einzel- und Gruppenausstellungen im Treibhaus. Was fasziniert Sie an diesem besonderen Ausstellungsort?

Bilder in einer Umgebung ohne Wände zu präsentieren, wie das eben in einem Treibhaus der Fall ist, ist eine Herausforderung, aber auch spannend. Bei den Ausstellungen im Treibhaus musste man stets erfinderisch sein, wo man die Bilder positioniert und vor allem, wie man sie befestigt. Aber es waren immer ganz besonders schöne Ausstellungen für mich, weil die Kunden der Gärtnerei, die zum größten Teil keine Galerie besuchen würden, so in Kontakt mit Kunst gerieten, gemalte Bilder in einer besonderen und gleichzeitig sehr entspannten Atmosphäre erleben konnten ohne irgendwelche »Berührungsängste«. Ich fand es immer toll, auf diese Weise mit Menschen in Kontakt zu kommen, die zu keiner Kunstmesse und in keine Galerie gehen würden. Menschen Kunst auf diese unkomplizierte Art näher zu bringen, habe ich immer als bereichernd für mich empfunden und oft auch von dem Feedback dieser Menschen für mein künstlerisches Schaffen gezehrt, wenn die Resonanz gut war.

Ansicht einer Einzelausstellung von Annette Velten im Treibhaus im Juni 2021
Zur Verfügung gestellt von Annette Velten
Ansicht einer Einzelausstellung von Annette Velten im Treibhaus im Juni 2021

Zum ersten Mal haben Sie 2013 an einer Ausstellung im Treibhaus teilgenommen. Wie wurden die Kunstausstellungen früher von Besuchenden angenommen und welche Entwicklung hat bis heute stattgefunden?

Anfangs waren manche Besucher vom Treibhaus überrascht, weil sie die Gärtnerei als solche aufgesucht hatten und gar nicht wussten, dass eine Kunstausstellung im Treibhaus zu sehen war. In nachfolgenden Jahren hatten sich die Ausstellungen, die ein- bis zweimal im Jahr stattfanden, so etabliert, dass viele gezielt zu den Kunstausstellungen gekommen sind. Es gab dann immer eine kleine Jahresübersicht zu den Events im Treibhaus, die an die Kunden weitergeleitet wurde und die Kunstausstellungen sind zu einer festen Größe des Jahresprogramms der Gärtnerei geworden.

 

Welche Schwerpunktverschiebung gab es seither in Ihrer Arbeit?

Thematisch hat sich meine Arbeit im Laufe der Jahre nicht wirklich verändert. Die Natur mit all ihren Formen und Farben ist unverändert meine größte Inspirationsquelle, auch wenn es zwischendurch mal Ausflüge zum Thema »Mensch« oder »Mensch in Bewegung« gibt. Aber ich male nun deutlich mehr mit Ölfarben, so dass meine Arbeiten in ihrer Farbigkeit noch ausdrucksstärker geworden sind.

 

Das Konzept einer »Kunstausstellung für einen Abend« ist sehr ungewöhnlich. Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie dazu eingeladen wurden?

Die Schließung der Gärtnerei habe ich sehr bedauert, denn ich selber war auch Kundin dort. Es waren persönliche Gründe, die Frau Mebus-Kerklaan bewogen haben, ihre Gärtnerei aufzugeben, in die sie stets viel Herzblut und Engagement gesteckt hat. Als sie mir Ende 2023 von der Idee einer Kunstnacht berichtet und mich gleichzeitig gefragt hat, ob ich mir vorstellen könne, dabei mitzumachen, musste ich keine Sekunde überlegen. Ich habe mich direkt gefreut, noch einmal in dieser ungewöhnlichen Umgebung meine Arbeiten präsentieren zu dürfen. Und wer weiß, je nach Resonanz wird das vielleicht nicht die letzte Kunstnacht im Treibhaus bleiben!

 

Bei welchem Ihrer ausgestellten Gemälde – ob älter oder neuer – sind Sie am meisten auf Rückmeldungen und Reaktionen der Besuchenden gespannt?

Als Künstler hofft man stets sich weiterzuentwickeln, »besser zu werden«, was immer das in der Malerei heißen mag. Jedenfalls erhoffe ich das für meine künstlerische Entwicklung. Da ich bereits im April dieses Jahres in einer kleinen Galerie in Köln mit Namen »SichtArten« neue Arbeiten von mir gezeigt habe, also schon ein Feedback zu neueren Werken erhalten habe, bin ich sehr gespannt, wie meine älteren Arbeiten im Vergleich zu den neueren bei den Besuchern ankommen werden.

Vielen herzlichen Dank für das Interview.Art.Salon

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