Vom Menschen sind nur noch Spuren enthalten: Die Kunstwerke der Italienerin Tatiana Trouvé (*1968) entstehen nach einer antiken Mnemotechnik und vereinen Zeichnung und Skulptur. Zu sehen sind architektonische Strukturen, Landschaften und Möbel, die Abwesenheit der Menschen verleiht den Werken eine traumartige Atmosphäre. Das Centre Pompidou eröffnet am 8. Juni die Ausstellung Tatiana Trouvé: The Great Atlas of Disorientation mit zahlreichen Werken der Künstlerin. Darunter befinden sich auch 65 Zeichnungen von Zeitungstitelseiten der Serie From March to May, die zwischen März und Mai 2020 entstanden sind.
Zeitgleich können Besuchende die Ausstellung The rest is shadow: Pedro Costa, Rui Chafes, Paulo Nozolino erkunden. Die drei portugiesischen Künstler arbeiten seit Jahren gemeinsam am Dialog von Film, Skulptur und Fotografie. Sie präsentieren im Centre Pompidou eine immersive Ausstellung über eine reduzierte Welt, die aus Schatten, Tränen und Grausamkeiten besteht. Historische Einflüsse ihres Heimatlandes sind deutlich sichtbar: Die drei Künstler erlebten als junge Männer das Ende der Diktatur, die Nelkenrevolution und den Beginn der Demokratie 1974.
Beide Ausstellungen laufen bis zum 22. August 2022.