Jochen Lempert (*1958) ist ausgebildeter Biologe und begann erst 1989 mit der Fotografie. Entsprechend kommen seine Bilder wie eine wissenschaftliche Untersuchung daher, meist mit einer 50mm-Linse fotografiert, die der Lichtverarbeitung im menschlichen Auge am nächsten kommt. Lemperts Fotografien laden dazu ein, Details wahrzunehmen und die Vielfalt der Natur in Ruhe zu entdecken. Die Retrospektive Jochen Lempert im Centre Pompidou in Paris zeigt ab dem 11. Mai eine Auswahl aus mittlerweile 30 Jahren Arbeit. Der in Hamburg lebende Lempert wurde bereits vielfach für sein künstlerisches Schaffen ausgezeichnet.
Parallel dazu eröffnet im selben Haus die mit fast 900 Exponaten bestückte Ausstellung Germany/1920s/New Objectivity/August Sander. Erstmals wird in Frankreich eine so umfassende Schau von deutscher Kunst der 1920er präsentiert, bei der vor allem die Neue Sachlichkeit im Vordergrund steht. In mehreren Sektionen können Besuchende die Entwicklungen dieses rasanten Jahrzehnts nachverfolgen und besonders die berühmten Fotografien August Sanders bewundern. Die Schau bietet eine umfangreiche Untersuchung der Ursprünge von Jochen Lemperts zeitgenössischem Stil. Beide Ausstellungen enden am 5. September.