Doppel-Ausstellung im Saarlandmuseum – Moderne Galerie

Innovatives Künstlerehepaar: »Charlotte Berend-Corinth – Wiederentdeckt!« und »Lovis Corinth – Das Leben, ein Fest!«

 Eine umfassende Doppel-Ausstellung mit über 170 Exponaten bietet das Saarlandmuseum – Moderne Galerie vom 05. November 2021 bis 20. Februar 2022. Besonders durch das Werk Berend-Corinths, die als häufiges Modell ihres Mannes bekannt ist, sind spannende Einblicke zu erwarten.

04. November 2021

Als Lovis Corinth im Jahr 1901 München verließ, hatte er bereits erste Erfolge als Maler vorzuweisen, doch der Durchbruch war ihm noch nicht gelungen. Mit den meisten seiner Arbeiten konnte er kaum Aufsehen erregen, und so erhoffte er sich in Berlin größere Erfolge, gründete auch eine Malschule. Seine erste Schülerin war die mehr als 20 Jahre jüngere Charlotte Berend, die ihm Modell stand. Daraus entwickelte sich eine Beziehung, die 1904 zur Hochzeit führte. Auch danach wurden Berend-Corinth und die gemeinsamen Kinder von Lovis Corinth immer wieder porträtiert.

Künstlerisch wurden beide erfolgreich: Sie waren Mitglieder der Berliner Secession, Berend-Corinth als eine der wenigen Frauen. Neben den Bildnissen seiner Frau und seiner Familie ist Lovis Corinth vor allem für Selbstporträts, dramatische Darstellung des zeitgenössischen Lebens und unkonventionelle Bearbeitungen biblischer und mythologischer Themen bekannt. Durch seinen impulsiven Farbauftrag wird er in die Nähe des Impressionismus gerückt, er schuf tatsächlich aber einen eigenständigen Stil, der sich keiner kunsthistorischen Einordnung zuschreiben lässt. Charlotte Behrend-Corinth interessierte vor allem das moderne, Grenzen sprengende Leben im Berlin der Weimarer Republik und unterrichtete auch selbst angehende Maler und Malerinnen. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung wanderte sie in den 1930ern in die USA aus. Als Malerin geriet sie mit der Zeit in Vergessenheit.

In den USA war sie als Autorin aktiv und veröffentlichte das Werkverzeichnis ihres Mannes. Nun erhält sie eine eigene Retrospektive, die ihr zu Lebzeiten angesehenes Werk der Öffentlichkeit wieder bekannt machen soll. Gerade im Vergleich zu den Gemälden ihres berühmten Ehemannes wird deutlich, dass Berend-Corinth viel mehr als nur Modell war, sie ging ihren eigenen künstlerischen Weg.Art.Salon

Dive deeper into the art world

London, Tate Britain

Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.

21. November 2024
Guido Klumpe

Im Umfeld der funktionalen Architektur urbaner Räume findet Guido Klumpe die Motive, die er mit seiner Kamera als Poesie des Profanen inszeniert. Seine malerischen Bilder entfalten mit einer reduzierten Formsprache eine opulente Wirkung und zeigen uns die Schönheit des Moments im Fluss des Alltags.

von Felix Brosius, 19. November 2024