Der Auktionsabend bei Grisebach in Berlin zog sich hin, weil die Gebote bereits so lange um andere Werke, wie dem von Edouard Gaertner, buhlten. Dann war das Los Nummer 19 an der Reihe: Selbstbildnis gelb-rosa, gemalt von Max Beckmann, 1943 in Amsterdam. Das für den Künstler ungewöhnlich freundlich wirkende Gemälde verzeichnete einen Schätzwert von 20 bis 30 Millionen Euro. Am Ende erreichte es 23,2 Millionen (plus Aufgeld) und knackte damit den erwarteten Rekord: das höchste Ergebnis für eine Kunstauktion in Deutschland.
Beckmann schenkte das Bild einst seiner Ehefrau, die es bis zu ihrem Tod 1986 behielt. Dann befand es sich in einer Schweizer Privatsammlung, nach dem gestrigen Abend wechselt es in eine andere, die sich ebenfalls in der Schweiz befindet. Max Beckmann (1884-1950) ist einer der berühmtesten deutschen Maler. Mit seinem expressiven, figurenbetonten Stil zählt er zu den führenden Künstlern der Moderne. 2017 erzielte sein Bild Hölle der Vögel (1937/38) 36 Millionen Britische Pfund bei einer Christie’s-Auktion in London.