Einer der außergewöhnlichsten Künstler um 1800
Er war Druckgrafiker, Maler und Dichter: der Früh-Romantiker William Blake hinterließ ein einzigartiges Œuvre, das Zeitgenossen irritierte. Ab dem 17. Oktober widmet sich das Getty Museum mit William Blake: Visionary dem außergewöhnlichem Werk des Briten.
Nach über drei Jahren eröffnet endlich eine der größten Ausstellungen über William Blake (1757-1827), die es bisher gab: Wegen der Pandemie musste das Getty Museum in Los Angeles William Blake: Visionary verschieben, doch nun sind die über 100 Exponate zugänglich. Der Engländer Blake war hauptberuflich Druckgrafiker, womit er sich sein Leben lang über Wasser hielt. Sein wahrer Traum war es, als großer Künstler anerkannt zu sein. Regelmäßig reichte er Gemälde für Ausstellungen der Royal Academy of Arts ein, doch seine freien Interpretationen der Bibel und der griechischen Mythologie erfuhren nur Ablehnung. Blakes Vision war zu rätselhaft und ungewöhnlich, als dass er ein breites Publikum finden konnte. Erst Jahrzehnte nach seinem Tod bildete sich unter den Präraffaeliten eine erste Anhängerschaft, ab Mitte des 20. Jahrhunderts war Blake essentieller Bestandteil der Popkultur. Eine große Auswahl seiner Werke ist vom 17. Oktober 2023 bis zum 14. Januar 2024 in Los Angeles zu sehen.
Blake war auch ein emsiger Dichter. Er erfand 1793 die Reliefradierung, die es ermöglichte, in einem Arbeitsschritt Text und Bild auf Papier zu prägen. In den folgenden Jahren gab er zahlreiche illuminierte Bücher heraus, die seinen heutigen Ruf als einen der wichtigsten Frühromantiker begründen. Blakes Texte beeinflussten unter anderem Allen Ginsberg und Bob Dylan, seine Gemälde werden popkulturell regelmäßig zitiert. Eines nimmt beispielsweise einen prominenten Platz in Thomas Harris‘ Roman Roter Drache (1981) ein und inspirierte auch den Titel.
Jüngste Auktionsergebnisse von William Blake
Dive deeper into the art world
Eine Ballade von Ekstase und Entzug
Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt die Neue Nationalgalerie Nan Goldins Werk aus den letzten 45 Jahren. Die Fotografin eroberte mit ihrer Schnappschuss-Ästhetik die Kunstwelt und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Nan Goldin: This Will Not End Well ist ab dem 23. November in Berlin zu sehen.
»The 80s: Photographing Britain«
Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.