Der humanoide Mensch?

Was ist der Mensch? Und was wird er in (naher) Zukunft sein? Der Künstler Gerd Rehme befasst sich seit einigen Jahren mit dem künstlich erweiterten Menschen, noch bevor das Thema Künstliche Intelligenz weltweit so intensiv diskutiert wurde wie jetzt. Rehme kombiniert Malerei, die Gattung, die traditionellerweise die Kunst selbst repräsentiert, mit Elektronikteilen und Eisenrost: Der Wandel zum Künstlichen, in dem sich der Mensch befindet, wird in Rehmes Werken greifbar. Der Künstler beschränkt sich jedoch nicht auf körperliche Veränderungen, sondern bearbeitet das Thema in seiner Komplexität: Die ethische Entwicklung des Menschen steht ebenfalls unter dem Einfluss neuer Technologien. Künstliche Intelligenz ist nicht empathisch und abhängig von Algorithmen, mit denen sie »trainiert« wird. Rehme stellt die Fragen, wie human der Mensch als künstliches Wesen bleibt und ob der »menschliche« Anteil stets bestimmen wird oder sich der Technologie unterordnen muss. Seine Arbeiten sind in einer Einzelausstellung in der Kunsttankstelle in Lübeck zu sehen: HUMAN? läuft vom 4. bis zum 14. April.

Gerd Rehme begann zunächst autodidaktisch mit der Malerei bevor er sich für ein Studium an der Akademie für Malerei Berlin entschloss. Dieses wird er voraussichtlich 2025 als Meisterschüler von Ute Wöllmann abschließen. Rehme, der am Künstlerprogramm des Art.Salon teilnimmt, arbeitet in Travemünde. Er zeigte seine Kunstwerke in diversen Ausstellungen, etwa im Mark Rothko Museum im lettischen Daugavpils, in der Gallery Steiner in Wien und der Pashmin Art Gallery in Hamburg, sowie Kunstmessen, unter anderem in Straßburg, Luxemburg, Miami und New York. In der Kunsttankstelle war Rehme bereits 2023 mit der Einzelausstellung Suche nach Mensch – von BILDZeitung bis KI zu Gast.