Abbilder der Ausstrahlung: Francis Bacons Porträts
Erstmals widmet sich die National Portrait Gallery in London einem berühmten Porträtisten in einer großen Ausstellung: In Francis Bacon: Human Presence sind ab dem 10. Oktober über 50 teils selten zu sehende Werke vereint.
Francis Bacon (1909-1992) ist einer der bekanntesten figurativen Maler des 20. Jahrhunderts. Einen bedeutenden Teil seines Œuvres machen seine Porträts aus, die traditionelle Porträtmalerei überwinden. Anhand von über 50 repräsentativen Arbeiten zeichnet die National Portrait Gallery in London mit der Ausstellung Francis Bacon: Human Presence die Entwicklung der Porträts Bacons nach. In den 1940ern schuf der Maler seine beunruhigend wirkenden Bilder von mächtigen Männern, die auch als »schreiende Porträts« beschrieben werden. In den 1950ern malte Bacon erstmals mit Modellen, in erster Linie waren es Freunde. Darauf folgten, vor allem nach privaten Schicksalsschlägen wie den Verlust zweier Lebenspartner, immer düster werdende Selbstporträts, in denen er seine Trauer und Einsamkeit in den Vordergrund stellte. Begleitet werden Bacons Gemälde von seltenen Fotografien berühmter Fotografen wie Cecil Beaton und Bill Brandt, die den Künstler abgelichtet haben. Die Ausstellung läuft vom 10. Oktober 2024 bis zum 19. Januar 2025.
Bacons Ziel war es, die Ausstrahlung einer Person, nicht deren äußere Erscheinung einzufangen. Diese Sicht auf den porträtieren Mensch ist höchst subjektiv, Bacon ließ seine eigenen Gefühlsempfindungen zur Person in das Werk einfließen. Die Bilder sind Überlagerungen vieler verschiedener, teils gegensätzlicher Empfindungen und repräsentieren die Komplexität der Identität eines Menschen. In den 1970ern, dem Höhepunkt seiner Karriere, galt Bacon als Großbritanniens größter lebender Maler.
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