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Hans Purrmann
Uferlandschaft bei Hendaye
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 56
1. Dec - 1. Dec 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 56
1. Dec - 1. Dec 2023
Estimate: 50.000 - 70.000 EUR
Price realised: not available
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Description
1929
Öl auf Leinwand. 50 x 61 cm. Gerahmt. Unten rechts braun signiert 'H. Purrmann'. - In schöner Erhaltung.
Das Reisen war eine wichtige Konstante im Leben Hans Purrmanns - angefangen mit seiner ersten gemeinsamen Frankreichreise mit Henri Matisse 1908. Purrmann lebte in den folgenden Jahrzehnten phasenweise nicht nur in Frankreich, Italien und der Schweiz, sondern bereiste diese Länder auch regelmäßig. Seine Aufenthalte schlugen sich in zahlreichen Gemälden nieder, die die sonnendurchflutete Schönheit der südeuropäischen Landschaften in ihrer ganzen Vielfalt einfingen.
Zwischen 1922 und 1924 reiste Purrmann in den Frühjahrs- und Sommermonaten mit seiner Familie alljährlich nach Sorrent am Golf von Neapel und nach Rom. In der Umgebung von Sorrent entstanden Ansichten der Felsenküste, die der Maler in variierenden Perspektiven, Licht- und Wetterverhältnissen malte und so die Besonderheit dieser Landschaft nicht nur motivisch, sondern auch koloristisch voll auskostete. Eine harmonisch gerundete, vor einer Landzunge gelegene Bucht bot in der „Küstenlandschaft bei Sorrent“ (Lot 61) aus dem Jahr 1923 eine interessante landschaftliche Formation. Die auf den Strand laufenden Wellenkämme zeigen das Mittelmeer in sanfter Bewegung, der vorgelagerte weiße Felsen setzt einen markanten Kontrapunkt. In den unzähligen Farbnuancen des Himmels und der Landschaft wird die flirrende Lichtstimmung eines Sommertages fühlbar.
Die „Uferlandschaft bei Hendaye“ (Lot 56) liegt am südlichsten Punkt der französischen Atlantikküste, der Ort, den Purrmann mit seiner Frau 1929 bereiste, ist Grenzpunkt zwischen Frankreich und Spanien. Der Blick geht aus Richtung Osten von einer Landzunge über die Bucht von Hendaye, im Hintergrund erhebt sich das baskische Bergmassiv Jaizkibel. Der Maler hatte wohl an einer Wegkehre des dortigen Wanderweges seine Staffelei aufgestellt, die filigran aufragenden Bäume im linken Bildteil leiten den Blick über zu dem sich weit öffnenden Landschaftspanorama. Zartes, lichtdurchflutetes Kolorit bestimmt dieses Werk. In einer starkfarbigen, abstrahierten Fassung setzte Purrmann die gleiche Ansicht nochmals um (vgl. Lenz/Billeter 1929/16).
Ab Oktober 1935 lebte der Künstler in Florenz, wo ihm die Verwaltung der Deutschen Künstlerstiftung Villa Romana übertragen worden war. Seine Zeit in Florenz wurde in den nächsten Jahren überschattet durch die nationalsozialistische Diffamierung seiner Kunst als „entartet“ und seine mehrfach erwogene Entlassung aus der Stiftung. 1938 besuchte Hitler Florenz, Purrmann wurde solange in Schutzhaft genommen. Seinen Werken dieser Zeit sind diese Belastungen nicht anzumerken. In „San Francesco di Paola bei Florenz“ (Lot 57) erhebt sich die typische toskanische Landschaft eindrucksvoll in einer Fülle unterschiedlichster Grünschattierungen. In der Bildmitte, eingebettet zwischen Zypressen, Pinien und Obstbäumen, liegt die Villa di San Francesco di Paola, die tief stehende Sonne lässt die Mauern in hellem Rosé und Orange aufleuchten. Dieses ehemalige Kloster aus dem 16. Jahrhundert wurde im 18. Jahrhundert in eine private Villa umgewandelt. Der deutsche Bildhauer Adolf von Hil
Vom Vorbesitzer direkt vom Künstler erhalten; seitdem in Familienbesitz
Öl auf Leinwand. 50 x 61 cm. Gerahmt. Unten rechts braun signiert 'H. Purrmann'. - In schöner Erhaltung.
Das Reisen war eine wichtige Konstante im Leben Hans Purrmanns - angefangen mit seiner ersten gemeinsamen Frankreichreise mit Henri Matisse 1908. Purrmann lebte in den folgenden Jahrzehnten phasenweise nicht nur in Frankreich, Italien und der Schweiz, sondern bereiste diese Länder auch regelmäßig. Seine Aufenthalte schlugen sich in zahlreichen Gemälden nieder, die die sonnendurchflutete Schönheit der südeuropäischen Landschaften in ihrer ganzen Vielfalt einfingen.
Zwischen 1922 und 1924 reiste Purrmann in den Frühjahrs- und Sommermonaten mit seiner Familie alljährlich nach Sorrent am Golf von Neapel und nach Rom. In der Umgebung von Sorrent entstanden Ansichten der Felsenküste, die der Maler in variierenden Perspektiven, Licht- und Wetterverhältnissen malte und so die Besonderheit dieser Landschaft nicht nur motivisch, sondern auch koloristisch voll auskostete. Eine harmonisch gerundete, vor einer Landzunge gelegene Bucht bot in der „Küstenlandschaft bei Sorrent“ (Lot 61) aus dem Jahr 1923 eine interessante landschaftliche Formation. Die auf den Strand laufenden Wellenkämme zeigen das Mittelmeer in sanfter Bewegung, der vorgelagerte weiße Felsen setzt einen markanten Kontrapunkt. In den unzähligen Farbnuancen des Himmels und der Landschaft wird die flirrende Lichtstimmung eines Sommertages fühlbar.
Die „Uferlandschaft bei Hendaye“ (Lot 56) liegt am südlichsten Punkt der französischen Atlantikküste, der Ort, den Purrmann mit seiner Frau 1929 bereiste, ist Grenzpunkt zwischen Frankreich und Spanien. Der Blick geht aus Richtung Osten von einer Landzunge über die Bucht von Hendaye, im Hintergrund erhebt sich das baskische Bergmassiv Jaizkibel. Der Maler hatte wohl an einer Wegkehre des dortigen Wanderweges seine Staffelei aufgestellt, die filigran aufragenden Bäume im linken Bildteil leiten den Blick über zu dem sich weit öffnenden Landschaftspanorama. Zartes, lichtdurchflutetes Kolorit bestimmt dieses Werk. In einer starkfarbigen, abstrahierten Fassung setzte Purrmann die gleiche Ansicht nochmals um (vgl. Lenz/Billeter 1929/16).
Ab Oktober 1935 lebte der Künstler in Florenz, wo ihm die Verwaltung der Deutschen Künstlerstiftung Villa Romana übertragen worden war. Seine Zeit in Florenz wurde in den nächsten Jahren überschattet durch die nationalsozialistische Diffamierung seiner Kunst als „entartet“ und seine mehrfach erwogene Entlassung aus der Stiftung. 1938 besuchte Hitler Florenz, Purrmann wurde solange in Schutzhaft genommen. Seinen Werken dieser Zeit sind diese Belastungen nicht anzumerken. In „San Francesco di Paola bei Florenz“ (Lot 57) erhebt sich die typische toskanische Landschaft eindrucksvoll in einer Fülle unterschiedlichster Grünschattierungen. In der Bildmitte, eingebettet zwischen Zypressen, Pinien und Obstbäumen, liegt die Villa di San Francesco di Paola, die tief stehende Sonne lässt die Mauern in hellem Rosé und Orange aufleuchten. Dieses ehemalige Kloster aus dem 16. Jahrhundert wurde im 18. Jahrhundert in eine private Villa umgewandelt. Der deutsche Bildhauer Adolf von Hil
Vom Vorbesitzer direkt vom Künstler erhalten; seitdem in Familienbesitz