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Gerd Arntz
Spiegel
Estimate: 50.000 - 50.000 EUR
Price realised: 80.600 EUR
Price realised: 80.600 EUR
Description
1925
Bemalter Druckstock 35,6 x 23,4 cm Gerahmt. Der Druckstock im verworfenen Entwurf desselben Motivs rückseitig schwarz signiert, datiert und betitelt 'Arntz 25 Spiegel' und zweifach mit Bleistift nummeriert "7" und "VII". - Mit wenigen feinen vertikalen Spannungsrissen. Zum äußersten rechten Rand ein minimaler Farbausbruch.
Beiliegend: Holzschnitt auf dünnem Japanpapier. 35,6 x 24 cm (43,3 x 31,4 cm). Unter Glas gerahmt. Signiert, datiert, nummeriert und betitelt 'Arntz 25 SPIEGEL (1-10) K "Spiegel" 10 Dr'. In schönem Erhaltungszustand.
Wie das Werk seiner Künstlerfreunde Franz W. Seiwert und Heinrich Hoerle, so sind auch die Arbeiten von Gerd Arntz der Veränderung sozialer und gesellschaftlicher Realitäten verpflichtet; sie versuchen sich an nicht weniger als der Synthese von Kunst und revolutionärer Politik. Dass die neue klassenlose Gesellschaft dafür neuer Ausdrucksformen in der Kunst bedürfe, lag für die Künstlergruppe Kölner Progressive auf der Hand. Wie radikal der Arntz nach neuen Wegen in der Kunst suchte, bezeugt nicht zuletzt sein Schaffen im Zwischenraum von Druckgraphik, Malerei und Plastik.
Für Gerd Arntz sind das plastische Werk des Druckstocks und der Druck untrennbar miteinander verbunden. Ihm selbst, so Arntz über sein Werk, sei das „plastische Gefühl wichtiger als das Drucken […] lange arbeitete ich nur die Stöcke, ohne Abzüge machen zu wollen“ (Gerd Arntz, Autobiographischer Abriss, in: Ausstellung Arntz Holzschnitte, Ausst. Kat. Neuer Buchladen, Köln 1925, o. S.). Tatsächlich fertigte der Künstler seine Drucke nur in sehr kleinen Auflagen von meist fünf bis fünfzehn Exemplaren, um sich dann der weiteren Gestaltung des Holzstocks zu widmen. Dass diese Gestaltung weit über die einfache nachträgliche Bemalung hinausgeht, zeigt unser Werk auf eindrucksvolle Weise - das titelgebende Motiv des Spiegels wird in der Reflektion über den Umkehrprozess beim Drucken noch einmal potenziert. Arntz koloriert den Stock nicht nur, sondern er erweitert ihn zum Relief: Die Ausarbeitungen im Bereich von Brust, Bein und Bauch verstärken die Plastizität des Werkes u
In einem Katalog anlässlich einer Ausstellung in der Kölner Richmod-Galerie Casimir Hagen im Jahr 1926 resümiert Gerd Arntz in knappen Worten: „Wichtig ist mir: Strenge Ausnutzung der einfachen Möglichkeiten der Holztafel und der Fläche. Resultate: Eine Grafik ohne Zufälligkeiten und ein plastisches Bild: Beides gute Mittel die Erscheinungen unseres Lebens umgeformt, knapp und drastisch aufzuzeigen.“ (Ausst. Kat. Richmod Galerie Kasimir Hagen, Köln 1926. Zit. nach: Ausst. Kat. Gerd Arntz - Augustin Tschinkel, Galerie Glöckner, Köln 2010/11, S. 5).
Richmod Galerie Casimir Hagen, Köln (der Druckstock mit rückseitigem Klebe-Etikett "Frau bei der Toilette"); Privatsammlung Rheinland
Bemalter Druckstock 35,6 x 23,4 cm Gerahmt. Der Druckstock im verworfenen Entwurf desselben Motivs rückseitig schwarz signiert, datiert und betitelt 'Arntz 25 Spiegel' und zweifach mit Bleistift nummeriert "7" und "VII". - Mit wenigen feinen vertikalen Spannungsrissen. Zum äußersten rechten Rand ein minimaler Farbausbruch.
Beiliegend: Holzschnitt auf dünnem Japanpapier. 35,6 x 24 cm (43,3 x 31,4 cm). Unter Glas gerahmt. Signiert, datiert, nummeriert und betitelt 'Arntz 25 SPIEGEL (1-10) K "Spiegel" 10 Dr'. In schönem Erhaltungszustand.
Wie das Werk seiner Künstlerfreunde Franz W. Seiwert und Heinrich Hoerle, so sind auch die Arbeiten von Gerd Arntz der Veränderung sozialer und gesellschaftlicher Realitäten verpflichtet; sie versuchen sich an nicht weniger als der Synthese von Kunst und revolutionärer Politik. Dass die neue klassenlose Gesellschaft dafür neuer Ausdrucksformen in der Kunst bedürfe, lag für die Künstlergruppe Kölner Progressive auf der Hand. Wie radikal der Arntz nach neuen Wegen in der Kunst suchte, bezeugt nicht zuletzt sein Schaffen im Zwischenraum von Druckgraphik, Malerei und Plastik.
Für Gerd Arntz sind das plastische Werk des Druckstocks und der Druck untrennbar miteinander verbunden. Ihm selbst, so Arntz über sein Werk, sei das „plastische Gefühl wichtiger als das Drucken […] lange arbeitete ich nur die Stöcke, ohne Abzüge machen zu wollen“ (Gerd Arntz, Autobiographischer Abriss, in: Ausstellung Arntz Holzschnitte, Ausst. Kat. Neuer Buchladen, Köln 1925, o. S.). Tatsächlich fertigte der Künstler seine Drucke nur in sehr kleinen Auflagen von meist fünf bis fünfzehn Exemplaren, um sich dann der weiteren Gestaltung des Holzstocks zu widmen. Dass diese Gestaltung weit über die einfache nachträgliche Bemalung hinausgeht, zeigt unser Werk auf eindrucksvolle Weise - das titelgebende Motiv des Spiegels wird in der Reflektion über den Umkehrprozess beim Drucken noch einmal potenziert. Arntz koloriert den Stock nicht nur, sondern er erweitert ihn zum Relief: Die Ausarbeitungen im Bereich von Brust, Bein und Bauch verstärken die Plastizität des Werkes u
In einem Katalog anlässlich einer Ausstellung in der Kölner Richmod-Galerie Casimir Hagen im Jahr 1926 resümiert Gerd Arntz in knappen Worten: „Wichtig ist mir: Strenge Ausnutzung der einfachen Möglichkeiten der Holztafel und der Fläche. Resultate: Eine Grafik ohne Zufälligkeiten und ein plastisches Bild: Beides gute Mittel die Erscheinungen unseres Lebens umgeformt, knapp und drastisch aufzuzeigen.“ (Ausst. Kat. Richmod Galerie Kasimir Hagen, Köln 1926. Zit. nach: Ausst. Kat. Gerd Arntz - Augustin Tschinkel, Galerie Glöckner, Köln 2010/11, S. 5).
Richmod Galerie Casimir Hagen, Köln (der Druckstock mit rückseitigem Klebe-Etikett "Frau bei der Toilette"); Privatsammlung Rheinland
A top price for Gerd Arntz
The work Spiegel by Gerd Arntz was sold in the Moderne Kunst auction at Lempertz in Cologne in November 2018. It achieved a price of EUR 80,600.00 exceeding the estimate by 61% . This high result makes Spiegel the most expensive artwork by Gerd Arntz that we have observed at auctions so far.
Ein Spitzenpreis für Gerd Arntz
Die Arbeit Spiegel von Gerd Arntz wurde im November 2018 in der Auktion Moderne Kunst bei Lempertz in Köln versteigert. Sie erzielte dabei einen Preis von EUR 80.600,00 und übertraf damit den zuvor vom Auktionshaus angesetzten Schätzpreis um 61%. Dieses hohe Ergebnis macht Spiegel zu dem teuersten Kunstwerk von Gerd Arntz, das wir bisher bei Auktionen beobachtet haben.