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- Ohne Titel (später "La rue abstrait")
Ella Bergmann-Michel
Ohne Titel (später "La rue abstrait")
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 20
6. Jun - 6. Jun 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 20
6. Jun - 6. Jun 2023
Estimate: 18.000 - 20.000 EUR
Price realised: not available
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Description
1931
Tusche, Bleistift und Deckweiß auf Hammerpapier, auf Dämmplatte montiert. 48 x 49,5 cm. Unter Glas gerahmt. Unten links mit Tusche monogrammiert und datiert 'EB 31' und rückseitig vermutlich von Robert Michel mit schwarzer und roter Tusche beschriftet "Ella Bergmann : 1931. "La rue abstraite". KOH-I-NOOR und TUSCHE auf Hammerpapier. Hö 48,0 x Br 49,5, in cm inclusive Dämmplatten-Montage."
Bei diesem Werk entfällt das Folgerecht.
Ella Bergmann und Robert Michel lernen sich 1917 auf der Kunsthochschule in Weimar kennen, die 1919 fusioniert und als Bauhaus in die Kunstgeschichte eingehen wird. Das Bauhaus verlassen die beiden Künstler nach einem kurzen Gastspiel, dessen Regeln ihnen als zu verschult erscheinen und lassen sich im Taunus in dem Michelschen Familienbetrieb der Farbenfabrikation Schmelzmühle mit ihren Ateliers nieder. Die "Schmelz" wird schnell zum Treffpunkt der künstlerischen Avantgarde; Kurt Schwitters, El Lissitzky, Moholy-Nagy, Willi Baumeister u.a. sind gerngesehene Gäste.
Stehen bei Ella Bergmann-Michel in den 1920er Jahren optische Phänome, z.B. in der Lichtbrechung im Vordergrund ihres künstlerischen Interesses, ähneln sich die Arbeiten der 1930er Jahren einander in den bildnerischen Mitteln und Motiven: Organische Formen werden zueinander gesetzt gegenüber geometrischen Flächen - in Parallel- oder Kreuzschraffur und Punkten linear begrenzt. Während ihr Mann mechanische Funktionsweisen verarbeitet, wendet sich Ella offensichtlich weiter naturwissenschaftlichen Phänomenen zu. Angesichts der von ihr in diesen Jahren gefundenen organoiden Formen lässt sich unwillkürlich an den Blick durch ein Mikroskop denken; der Blick, der dem Auge auch die kleinsten lebenden Organismen – ob Plasma oder Plankton – offenbart.
Unsere Papierarbeit steht am Anfang dieser Werkphase. Sie zeichnet sich durch ein äußerst harmonisches Verhältnis von ‚weichen‘ und ‚harten‘ Formen aus, die trotz ihrer Flächigkeit auch eine tiefenräumliche Lesbarkeit erlauben.
Nachlass des Künstlers; Deposit im Sprengel-Museum, Hannover, von 1988 bis 2021 (rückseitiges Etikett)
Tusche, Bleistift und Deckweiß auf Hammerpapier, auf Dämmplatte montiert. 48 x 49,5 cm. Unter Glas gerahmt. Unten links mit Tusche monogrammiert und datiert 'EB 31' und rückseitig vermutlich von Robert Michel mit schwarzer und roter Tusche beschriftet "Ella Bergmann : 1931. "La rue abstraite". KOH-I-NOOR und TUSCHE auf Hammerpapier. Hö 48,0 x Br 49,5, in cm inclusive Dämmplatten-Montage."
Bei diesem Werk entfällt das Folgerecht.
Ella Bergmann und Robert Michel lernen sich 1917 auf der Kunsthochschule in Weimar kennen, die 1919 fusioniert und als Bauhaus in die Kunstgeschichte eingehen wird. Das Bauhaus verlassen die beiden Künstler nach einem kurzen Gastspiel, dessen Regeln ihnen als zu verschult erscheinen und lassen sich im Taunus in dem Michelschen Familienbetrieb der Farbenfabrikation Schmelzmühle mit ihren Ateliers nieder. Die "Schmelz" wird schnell zum Treffpunkt der künstlerischen Avantgarde; Kurt Schwitters, El Lissitzky, Moholy-Nagy, Willi Baumeister u.a. sind gerngesehene Gäste.
Stehen bei Ella Bergmann-Michel in den 1920er Jahren optische Phänome, z.B. in der Lichtbrechung im Vordergrund ihres künstlerischen Interesses, ähneln sich die Arbeiten der 1930er Jahren einander in den bildnerischen Mitteln und Motiven: Organische Formen werden zueinander gesetzt gegenüber geometrischen Flächen - in Parallel- oder Kreuzschraffur und Punkten linear begrenzt. Während ihr Mann mechanische Funktionsweisen verarbeitet, wendet sich Ella offensichtlich weiter naturwissenschaftlichen Phänomenen zu. Angesichts der von ihr in diesen Jahren gefundenen organoiden Formen lässt sich unwillkürlich an den Blick durch ein Mikroskop denken; der Blick, der dem Auge auch die kleinsten lebenden Organismen – ob Plasma oder Plankton – offenbart.
Unsere Papierarbeit steht am Anfang dieser Werkphase. Sie zeichnet sich durch ein äußerst harmonisches Verhältnis von ‚weichen‘ und ‚harten‘ Formen aus, die trotz ihrer Flächigkeit auch eine tiefenräumliche Lesbarkeit erlauben.
Nachlass des Künstlers; Deposit im Sprengel-Museum, Hannover, von 1988 bis 2021 (rückseitiges Etikett)