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August Macke
Kinder mit Ziege im Wald
Found at
Lempertz,
Cologne
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 28
1. Dec - 1. Dec 2023
Evening Sale - Moderne und Zeitgenössische Kunst, Lot 28
1. Dec - 1. Dec 2023
Estimate: 700.000 - 800.000 EUR
Price realised: not available
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Description
1912
Öl auf Leinwand. 47 x 60,7 cm. Gerahmt. Unten links mit Bleistift signiert und datiert 'Aug. Macke 1912'. - Doubliert. Vereinzelte punktuelle Retuschen.
Dieses Gemälde aus der besten Schaffenszeit August Mackes verdichtet auf einzigartige Weise Figurenbild und Landschaft zu einem energiegeladenen Werk von musealer Qualität.
Mit sich vielfach überlagernden Flächen, verschränkten Diagonallinien und temperamentvoll gesetzten einzelnen Strichlagen gibt Macke das flirrende Lichtspiel und die Dichte der Vegetation eines sommerlichen Waldes wieder. Das Auge des Malers und des Betrachters nimmt die unzähligen Sinneseindrücke aus Lichtreflexen, Schatten und sich stetig verändernden Farbflächen in ihrer ganzen Fülle unmittelbar wahr. Die zentralen Figuren, zwei spielende Kinder mit ihrer Ziege, bilden Ruhepole innerhalb dieser stark bewegten Kulisse.
Auffallend sind die farblichen Bezüge, die die Figuren in ihre Umgebung einbinden und die Dynamik intensivieren; das Blau der Kleidung findet sich etwas dunkler getönt in den Schatten der Baumstämme wieder, besonders prägnant ist jedoch die Korrelation vom Rot des Kleides und den aufflackernden Lichtreflexen im Waldhintergrund.
Zahlreiche stilistische Einflüsse, die Macke zu dieser Zeit erfuhr und aufnahm, vereinen sich hier – eine Vereinzelung der Elemente aus dem französischen Frühkubismus geht über in eine dynamische, stakkatoartige Zersplitterung, die er in den Werken der italienischen Futuristen 1912 kennenlernte. Auch die Werke Robert Delaunays sah Macke in dieser Zeit, sie beeindruckten ihn tief. Der von ihm inspirierte Einsatz der Farbformen verleiht dem abstrakt anmutenden Gefüge eine sogartige Tiefenräumlichkeit.
Bei den Dargestellten handelt es sich um Lisbeth und Franz Steinheuer, zwei Kinder aus der Nachbarschaft der Familie Macke in der Bornheimer Straße in Bonn. Der Maler bereitete die Thematik in einer Gouache aus dem gleichen Jahr vor, die die Kinder und das Tier in einer konzentrierten Ansicht zeigt und die Figuren flächig-reduziert auffasst (Heiderich 409).
In dem Jahr nach der Entstehung unseres Gemäldes griff Macke das Motiv erneut auf in dem Gemälde „Kinder mit Ziege“ (Heiderich 520). Er setzte es nun in harmonischen Flächenformen um, die Motivik erfährt eine starke Beruhigung und Ordnung, büßt aber die kraftvolle Unmittelbarkeit ein, die unser Werk auszeichnet.
Dr. Ferdinand Ziersch, Wuppertal (1957); Galerie Grosshennig, Düsseldorf (1978); seit 1982 in Privatbesitz Nordrhein-Westfalen
Öl auf Leinwand. 47 x 60,7 cm. Gerahmt. Unten links mit Bleistift signiert und datiert 'Aug. Macke 1912'. - Doubliert. Vereinzelte punktuelle Retuschen.
Dieses Gemälde aus der besten Schaffenszeit August Mackes verdichtet auf einzigartige Weise Figurenbild und Landschaft zu einem energiegeladenen Werk von musealer Qualität.
Mit sich vielfach überlagernden Flächen, verschränkten Diagonallinien und temperamentvoll gesetzten einzelnen Strichlagen gibt Macke das flirrende Lichtspiel und die Dichte der Vegetation eines sommerlichen Waldes wieder. Das Auge des Malers und des Betrachters nimmt die unzähligen Sinneseindrücke aus Lichtreflexen, Schatten und sich stetig verändernden Farbflächen in ihrer ganzen Fülle unmittelbar wahr. Die zentralen Figuren, zwei spielende Kinder mit ihrer Ziege, bilden Ruhepole innerhalb dieser stark bewegten Kulisse.
Auffallend sind die farblichen Bezüge, die die Figuren in ihre Umgebung einbinden und die Dynamik intensivieren; das Blau der Kleidung findet sich etwas dunkler getönt in den Schatten der Baumstämme wieder, besonders prägnant ist jedoch die Korrelation vom Rot des Kleides und den aufflackernden Lichtreflexen im Waldhintergrund.
Zahlreiche stilistische Einflüsse, die Macke zu dieser Zeit erfuhr und aufnahm, vereinen sich hier – eine Vereinzelung der Elemente aus dem französischen Frühkubismus geht über in eine dynamische, stakkatoartige Zersplitterung, die er in den Werken der italienischen Futuristen 1912 kennenlernte. Auch die Werke Robert Delaunays sah Macke in dieser Zeit, sie beeindruckten ihn tief. Der von ihm inspirierte Einsatz der Farbformen verleiht dem abstrakt anmutenden Gefüge eine sogartige Tiefenräumlichkeit.
Bei den Dargestellten handelt es sich um Lisbeth und Franz Steinheuer, zwei Kinder aus der Nachbarschaft der Familie Macke in der Bornheimer Straße in Bonn. Der Maler bereitete die Thematik in einer Gouache aus dem gleichen Jahr vor, die die Kinder und das Tier in einer konzentrierten Ansicht zeigt und die Figuren flächig-reduziert auffasst (Heiderich 409).
In dem Jahr nach der Entstehung unseres Gemäldes griff Macke das Motiv erneut auf in dem Gemälde „Kinder mit Ziege“ (Heiderich 520). Er setzte es nun in harmonischen Flächenformen um, die Motivik erfährt eine starke Beruhigung und Ordnung, büßt aber die kraftvolle Unmittelbarkeit ein, die unser Werk auszeichnet.
Dr. Ferdinand Ziersch, Wuppertal (1957); Galerie Grosshennig, Düsseldorf (1978); seit 1982 in Privatbesitz Nordrhein-Westfalen