Mit 13 Gemälden und drei Glasmalereien entführt Moridja Kitenge Banza in seine Suche nach Identität und Migration. Seine Christus Pantokrator-Reihe (seit 2017) reflektiert Auswirkungen der Kolonialgeschichte auf die Gegenwart, die Migration und die Kunst. Christus als Pantokrator (Weltherrscher) ist ein seit dem 4. Jahrhundert in der europäischen Kunst verbreitetes Motiv. Der Gottessohn wird traditionell frontal dargestellt, in seiner linken Hand hält er die Bibel, seine rechte ist zum Segensgestus erhoben. Banza überführt diesen Typus in neue Sphären: Christus trägt bei ihm Masken verschiedener afrikanischer Völker. Seine Arbeiten stellt die Art Gallery of Ontario in Et la Lumière fut (And There Was Light) noch bis Ende November aus.
Moridja Kitenge Banza wurde 1980 in Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, geboren. Mit Mitte 20 wanderte Banza ins kanadische Montreal aus, wo er heute noch lebt und arbeitet. Mit seinen Fotografien, Filmen, Gemälden und Performances verwischt er die Grenzen zwischen Realität, Fiktion und Geschichte. 2010 gewann er den Ersten Preis auf der DAK’ART, der Biennale zeitgenössischer afrikanischer Kunst, und 2020 war er einer der Preisträger des Sobey Art Award.