Banksy, das Phänomen, versetzt seit den frühen 2000er Jahren die Kunstszene in Aufruhr. Ende 2013 nahm der unbekannte Street-Art-Künstler einen Monat lang einen Wohnsitz in New York City in Beschlag und unterhielt während dieser Zeit die gesamte Metropole mit seinen skurrilen Aktionen. Eine Sphinx aus Zement, ein Lastwagen mit beweglichen Puppentieren – geschickt vor Fleischkonzernen positioniert –, ein Gemäldeverkauf im Central Park für 60 US-Dollar je Bild, ein als Nazi verkleideter Mann im Secondhandgeschäft: Die Einzelteile fügten sich im Oktober 2013 zu einem Gesamtwerk Banksys, dem Projekt Better Out Than In. Jeden Tag ließ er dabei an einem beliebigen Ort New Yorks ein neues Kunstwerk aufpoppen, ohne vorher bekannt zu geben, wo dies sein sollte und was er vorhatte.
Unter der Regie von Christ Moukarbel entstand so der Dokumentarfilm Banksy Does New York (2014, HBO), den der Streaming-Anbieter Amazon Prime für die geruhsame Zeit zwischen Weihnachten und Silvester bereithält. Wer nicht warten kann, bis die Kunstwelt im neuen Jahr aus dem Winterschlaf erwacht, sollte sich die Dokumentation, in der die große Unbekannte namens Banksy spürbar miterlebt werden kann, nicht entgehen lassen. Der Film lebt unter anderem von YouTube-Videos und Medienmitschnitten, die das Überraschungsmoment der Schaulustigen, das die geschickte Selbstinszenierung des Künstlers hervorrief, nacherzählen.