Kunsthalle Helsinki: »Marja Pirilä: Because of Light«

Ungeahnte Vielfalt der Camera obscura

Marja Pirilä ist eine Pionierin der Camera obscura, einer Vorläufertechnik der Fotografie. Doch Pirilä ist eine aktuelle, zeitgenössische Künstlerin. Die Kunsthalle Helsinki gibt in Marja Pirilä: Because of Light einen Überblick über ihre ungewöhnlichen Kunstwerke. Die Schau eröffnet am 20. Januar.

20. January 2024
Marja Pirilä, In Strindberg’s Rooms #36, village, 2017
© Marja Pirilä
Marja Pirilä, In Strindberg’s Rooms #36, village, 2017

Die Technik der Camera obscura (lat. für »dunkle Kammer«), war bereits in der Antike bekannt. Es handelt sich dabei um einen dunklen Raum mit einem kleinen Loch in einer Wand, durch den Licht fällt. Auf der gegenüberliegenden Wand ist nun auf dem Kopf stehen schwach zu erkennen, was sich außerhalb des Raumes auf der anderen Seite der Wand mit dem Loch befindet. Schematisch wird eine Camera obscura oft mit einem Haus dargestellt, dessen Abbild im Raum umgedreht zu finden ist. Im kleinen Format, etwa bei einer Schachtel, heißt die Technik auch Lochkamera. Bereits Leonardo da Vinci erkannte, dass das Auge eine natürliche Camera obscura ist, Jahrhunderte später diente die Technik als Grundlage für die Fotografie. Doch obwohl dies der Menschheit so lange bekannt ist, kann man der Camera obscura noch viele Geheimnisse entlocken. Die finnische Künstlerin Marja Pirilä (*1957) erkundet sie seit den 1990ern und nutzt physikalische Eigenschaften des Lichts geschickt für poetische Kunstfotografie, Skulpturen und Installationen. Vom 20. Januar bis zum 17. März sind viele ihrer Arbeiten in der Ausstellung Marja Pirilä: Because of Light in der Kunsthalle Helsinki zu sehen.

Marja Pirilä studierte zunächst Biologie, bevor sie sich ihrer Faszination, der Fotografie, widmete. Sie stellte in Europa, Nord- und Südamerika und Asien aus und gewann zahlreiche Preise für ihr fotografisches Werk. So erhielt sie im Jahr 2000 den Finnischer Staatspreis für Kunstfotografie, 2010 den Prikanmaa Kunstpreis und 2020 den mit 50.000 € dotierten Alfred Kordelin Preis speziell für ihre kreative Arbeit mit der Camera obscura.Art.Salon

Marja Pirilä, Milavida #24, 2023
© Marja Pirilä
Marja Pirilä, Milavida #24, 2023

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Berlin: Retrospektive von Nan Goldin in der Neuen Nationalgalerie

Mit einer umfassenden Ausstellung würdigt die Neue Nationalgalerie Nan Goldins Werk aus den letzten 45 Jahren. Die Fotografin eroberte mit ihrer Schnappschuss-Ästhetik die Kunstwelt und gilt als eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Nan Goldin: This Will Not End Well ist ab dem 23. November in Berlin zu sehen.

22. November 2024
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Es war eines der bewegendsten Jahrzehnte in der Geschichte des Vereinigten Königreichs: die 1980er, geprägt von Streiks, Protesten, AIDS. Fotografinnen und Fotografen dokumentierten diese Zeit und wurden durch ihre Bilder zum Teil selbst zu politischen Aktivisten. Die Ausstellung The 80s: Photographing Britain eröffnet am 21. November in der Tate Britain in London.

21. November 2024